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Das Deckblatt zeigt eine „Ansicht auf Schloss Versailles und Teile der Stadt aus der Vogelperspektive“. Kolorierter Holzstich, Georges Victor Farlet (1860 – 1935), nach Hubert Clerget (1818 – 1899), Papier (Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh. Inventar-Nr.: ZSg 2828)

Die kolorierten Stiche zeigen ein Versailles der Flaneure – Damen in farbigen Kleidern und Herren mit Frack und Zylinder spazieren am Schloss entlang oder durch die opulent ausgestatteten Räume, einige haben ihre Kinder dabei. In unserem Wandkalender für das Jahr 2022 erscheint das berühmte Schloss bei Paris vor allem als Ausflugsziel des Bürgertums.

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Auf der Schwarz-Weiß-Fotografie ist im Vordergrund der Friedrichsruher Schlossteich zu sehen und dahinter das sogenannte Turmhaus.

Unser Wandkalender zeigt in diesem Jahr das historische Friedrichsruh. Im Juli ist auf einer Fotografie aus dem Jahr 1884 das Turmhaus zu sehen (Strumper & Co., Hamburg, Archiv der © Otto-von-Bismarck-Stiftung).

Als sich der Hamburger Architekturfotograf und Verleger J.H. Strumper 1884 rund um den Wohnsitz des ersten Reichskanzlers auf Motivsuche für die Bildermappe „Friedrichsruh“ machte, dürfte er sofort auf das Turmhaus aufmerksam geworden sein: Weder glich es dem wuchtigen Herrenhaus Otto von Bismarcks noch dem rustikalen Brauhaus oder der Försterei, die sich baulich in ihre ländliche Umgebung eingefügt hatten. Die kleine Villa auf der anderen Seite des heute sogenannten Schlossteichs machte einen eher vornehmen Eindruck und wurde zudem von einem ungewöhnlichen kleinen Turm gekrönt.

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Unser Wandkalender zeigt in diesem Jahr das historische Friedrichsruh. Im Mai ist der kolorierte Druck „Friedrichsruh im Sachsenwald um 1850“ nach einer Lithographie von Wilhelm Heuer zu sehen.

Der renommierte Hamburger Lithograph Wilhelm Heuer (1813 – 1890) schuf Mitte des 19. Jahrhunderts diese Ansicht eines sehr belebten und modernen Friedrichsruhs – von rechts fährt gerade die Eisenbahn ins Bild. Im Mittelpunkt steht das Hotel-Restaurant „Frascati“. Zu jenem Zeitpunkt wies es bereits eine bemerkenswerte Geschichte auf. Sie begann einige Jahre zuvor im nahegelegenen, heute zu Hamburg gehörenden Bergedorf.

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Unser Wandkalender zeigt in diesem Jahr das historische Friedrichsruh. Im April ist der alte Pferdestall zu sehen, der zum Anwesen Otto von Bismarcks gehörte. Die Fotografie wurde um 1900 von der Wilhelm Hoffmann AG, Dresden, aufgenommen.

Schlachtross, Ackergaul oder Transportmittel – über Jahrhunderte hatte sich das Pferd für den Menschen vor allem nützlich zu machen. Auch im Sachsenwald wurde es zur Arbeit eingesetzt. Aber es verhalf Erholungssuchenden auch zur Anreise nach Friedrichsruh. Dort lockten schon im 18. Jahrhundert ein Wirtshaus und ein Badehaus, um sich im Wasser der Schwarzen Au die Beine zu vertreten. Zum Hotel-Restaurant „Frascati“, das dort 1847 eröffnete, gehörte daher bald ein Stall, um Pferde und Kutschen der Gäste unterzubringen.

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Unser Wandkalender zeigt in diesem Jahr das historische Friedrichsruh. Im März ist eine Fotografie des Fürstlichen Sägewerks zu sehen, aufgenommen um 1900 von der Wilhelm Hoffmann AG, Dresden (Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung). Das Sägewerk lag direkt an der Bahnlinie Hamburg-Berlin, die damals in Friedrichsruh mehrgleisig ausgebaut war. 1992 brannte es vollständig ab.

War er reich genug, um ein Fürst sein zu können? Otto von Bismarck erhielt am 21. März 1871 ein eigenhändiges Schreiben des preußischen Königs und deutschen Kaisers Wilhelm I., in dem dieser ihn in den Fürstenstand erhob. Aber seine Freude fiel nur verhalten aus, wurde doch von den Angehörigen eines Standes auch eine standesgemäße Lebensführung erwartet: „Das Gefühl, daß man als Graf wohlhabend sein kann, ohne unangenehm aufzufallen, als Fürst aber, wenn man letzteres vermeiden will, reich sein muß, hat mich seitdem nie wieder verlassen“, schrieb Bismarck in seinen „Gedanken und Erinnerungen. Seine Sorge wurde aber gemindert durch ein Geschenk, das er zusammen mit der Ernennung erhielt: den Sachsenwald mit 25.000 Morgen Wald und 2.000 Morgen Land, meist Wiesen.

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Unser Wandkalender zeigt in diesem Jahr das historische Friedrichsruh. Im Februar ist eine Aufnahme von Gebäuden der Kupfermühle im Sachsenwald zu sehen (Strumper & Co., Hamburg, 1884).

Mühlen begründeten einst den Wirtschaftsstandort Friedrichsruh. Im Jahr 1598 wurde im westlichen Ortsteil eine Papiermühle gebaut, die nötige Energie lieferte die aufgestaute Schwarzen Au – noch heute befindet sich an der Stelle der Schlossteich. Die weitere Nutzung folgte den sich verändernden Aussichten auf Profit, den es zu erwirtschaften galt: Alle Mühlen der Gegend waren landesherrschaftliche Einrichtungen und jeweils verpachtet. 1758 wurde die Papiermühle aufgegeben, an ihre Stelle trat ein Eisenwerk, aus dem 1812 eine Tuchfabrik wurde. Um 1860 schließlich wurde dieser Standort aufgegeben.

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Unser Kalender zeigt im November den Druck „Die Friedensunterzeichnung in Frankfurt a. M.“ nach einem Gemälde von Otto Donner von Richter (1886), Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung, Inventar-Nr.: L 1999/092.

Zentrale Bestimmungen des Vorfriedens von Versailles waren die Regelung der Kriegsentschädigung und die Abtretung der Provinz Elsass und eines Teils von Lothringen mit der Festung Metz. Es gelang den Unterhändlern der französischen Regierung bei den Friedensverhandlungen in Brüssel, die Kriegsentschädigung von sechs auf fünf Milliarden Francs zu senken, die Rückgabe der Festung Belfort zu erreichen und die Verhandlungen weiter in die Länge zu ziehen.

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Unser Kalender zeigt im Oktober die Lithografie „Der Sieges-Einzug in Paris am 1. März 1871“ von F. Kaiser (um 1870/1880), Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung, Inventar-Nr.: O 2015/016.

Angesichts der gescheiterten Ausbruchsversuche französischer Truppen aus dem belagerten Paris sowie der sich verschärfenden Nahrungsmittelkrise der Bevölkerung ersuchte die provisorische Regierung der Französischen Republik die Deutschen am 23. Januar 1871 um einen Waffenstillstand. Dieser wurde nach kurzen Verhandlungen am 28. Januar unterzeichnet und trat für Paris einen Tag später und für die Provinzen wenige Tage darauf in Kraft.

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Unser Kalender zeigt im September den Druck „Bismarck in Versailles“ nach einem Gemälde von Carl Wagner (1887), Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung, Inventar-Nr.: ZSg 691.

Die Errichtung eines deutschen Nationalstaates wurde von den neutralen Mächten noch als legitimes Ergebnis des Deutsch-Französischen Krieges betrachtet. Die zu Kriegsbeginn eher Preußen zugeneigte Haltung der Neutralen und der ausländischen öffentlichen Meinung änderte sich aber mit den Erfolgen der deutschen Truppen sowie mit der Verkündung der geplanten Annexion von Elsass-Lothringen. Otto von Bismarck wollte daher den Krieg so rasch wie möglich beenden, um eine Einmischung der anderen Großmächte in den Konflikt zu vermeiden.

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Unser Kalender zeigt im August die „Kaiserproklamation in Versailles, 18. Januar 1871″, Druck nach einem Gemälde von Anton von Werner (Schlossfassung), um 1900, private Leihgabe.

Mit den Novemberverträgen von 1870 traten Bayern, Württemberg, Baden und der südliche Teil des Großherzogtums Hessen dem Norddeutschen Bund bei, der kurzzeitig den Namen „Deutscher Bund“ tragen sollte. Dies hatte zur Folge, dass die Verfassung des Norddeutschen Bundes an die politische Entwicklung angepasst werden musste. Am 10. Dezember 1870 stimmte auch der Bundesrat als Vertretung der deutschen Bundesstaaten der neuen Verfassung zu, änderte aber die Staatsbezeichnung in „Deutsches Reich“ und die Bezeichnung des Staatsoberhauptes in „Deutscher Kaiser“. Da die Novemberverträge am 1. Januar 1871 in Kraft traten, gilt dieses Datum als formelles Gründungsdatum des Deutschen Reiches. Am 18. Januar 1871, dem 170. Jahrestag der Errichtung des preußischen Königtums, versammelten sich neben einer Reihe von Bundesfürsten eine Vielzahl von Heerführern sowie einige Vertreter des Reichstags im Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles, um der Akklamation des Königs von Preußen zum deutschen Kaiser als dem repräsentativen und symbolischen Schlusspunkt der Reichsgründung beizuwohnen.
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