Die Dauerausstellung „Schmidt! – Demokratie leben“ ist im Hamburger Helmut-Schmidt-Forum zu sehen (Kattrepel 10, am Zeit-Pressehaus).

Dialog – Haltung – Impulse: Diese drei Stichworte stellte Dr. Meik Woyke, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung (BKHS), seinem Vortrag am vergangenen Donnerstag im Historischen Bahnhof Friedrichsruh voran. Sie seien die Leitmotive der Stiftungsarbeit: Man biete „kein Lagerfeuer für die Schmidt-Fans“, sondern erweitere seine politischen Themen in Gegenwart und Zukunft hinein.

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Mein Name ist Daniel Stienen und nachdem ich vor vielen, vielen Jahren bereits zunächst als Praktikant und dann als studentischer Mitarbeiter in der Otto-von-Bismarck-Stiftung gearbeitet habe, bin ich jetzt im Oktober als wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Sachsenwald zurückgekehrt.

Nach dem Studium der Geschichte in Hamburg und Berlin, meinen beiden Heimatstädten, wurde ich 2020 an der Berliner Humboldt-Universität mit einer Doktorarbeit zur Politik des Deutschen Kaiserreiches gegenüber der größten ethnischen Minderheit im Land, den Polen, promoviert. Faszinierend daran ist, wie Preußen als Kontaktzone von Deutschen und Polen im 19. Jahrhundert durch den aufkommenden Nationalismus in den Strudel einer rapide wachsenden Feindschaft gerissen wurde. Länger als das beschäftigt mich die Frage, warum im 19. und 20. Jahrhundert und letztlich bis heute viele Menschen Preußen als leuchtendes Vorbild der deutschen Geschichte ansehen, andere wiederum als Hort allen Übels. Auch der Kult und der Mythos um Bismarck gehören dazu. Daneben habe ich zuletzt in Projekten zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus und zur Demokratiegeschichte der Bonner Republik gearbeitet.

Zu meinen ersten Aufgaben in der Otto-von-Bismarck-Stiftung gehört die weitere Bearbeitung der Edition der Schriften Bismarcks in der „Neuen Friedrichsruher Ausgabe“. Dabei spüre ich dem jungen Bismarck nach: dem mäßig interessierten Schüler in Berlin, dem Studenten und Lebemann in Göttingen, dem Schuldenberge auftürmenden Regierungsreferendar in Aachen und dem frisch verliebten Landjunker in Pommern – wichtige Lebensstationen auf seinem Weg zum späteren Politiker, bei denen einem der Mensch Bismarck besonders nahekommt.


Vortrag vom 9. Juni 2022 im Historischen Bahnhof Friedrichsruh

Fürstliches Schloss zu Greiz (Unteres Schloss). Blick von Südwesten über die Weiße Elster auf den Südflügel sowie den Südostflügel mit Zwiebelturm (Ida-Palais), dem hochaufragenden Turm der Stadtkirche St. Marien im Hintergrund und dem Gymnasium am rechten Bildrand; Fotografie, Deutschland, um 1890, Abzug auf Papier, Pappe, Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 389.

Das Untere Schloss zu Greiz, unmittelbar an der Weißen Elster gelegen, wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts neben der Stadtkirche St. Marien im Stil der Renaissance erbaut. Es diente, ebenso wie das Obere Schloss, als Residenz der Grafen (seit 1778 Fürsten) Reuß. Zwischen 1722 und 1724 erweitert, wurde es durch eine Feuersbrunst 1774 beschädigt und im April 1802 durch den großen Stadtbrand zerstört. Fürst Heinrich XIII. Reuß älterer Linie ließ das Untere Schloss, das zwischen 1768 und 1802 fürstliche Regierungsbehörden beherbergt hatte, in siebenjähriger Bauzeit im klassizistischen Stil wiederaufbauen. Von nun an diente das Untere Schloss als Hauptresidenz der Fürsten, während im Oberen Schloss staatliche Behörden untergebracht wurden. 1884/85 wurde der Südflügel um das Ida-Palais (benannt nach der Fürstin Ida Reuß, geborene Prinzessin zu Schaumburg-Lippe) mit Wintergarten und Zwiebelturm erweitert.

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Herzogliches Schloss zu Schwerin. Blick von Norden auf die Stadtseite mit Vorhof und Hauptportal; Fotografie, Deutschland, um 1890, Abzug auf Papier, Pappe, Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 389.

Die Geschichte des auf einer Insel im Schweriner See gelegenen ehemaligen Residenzschlosses der Herzöge zu und Großherzöge von Mecklenburg (-Schwerin) geht bis auf eine slawische ringförmige Wallanlage aus dem 10. Jahrhundert zurück. Vermutlich im 14. Jahrhundert war die Umwandlung der Anlage in eine steinerne Burg abgeschlossen. Im 16. Jahrhundert wandelte sie sich unter Herzog Johann Albrecht I. in ein Renaissanceschloss mit viereckigem Grundriss. Aufgrund widriger außen- wie innenpolitischer Umstände konnten geplante Ausbauarbeiten am Schloss nicht umgesetzt werden. Die heutige Gestalt im Stil der Neorenaissance erhielt die Residenz mit seinen sechs Flügeln und elf Stockwerken erst zwischen 1845 und 1857 unter Großherzog Friedrich Franz II. unter Einbeziehung vier bestehender Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Als Vorbild dienten neben lokalen Bautraditionen auch französische Renaissanceschlösser wie das an der Loire gelegene Schloss Chambord.

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Fototermin vor dem Vortrag: Dr. Tim Kunze (sitzend) mit Mitgliedern des Vorstands des Fördervereins, v.l.n.r. Dr. Pauline Puppel, Silke Weerts, Hans-Jürgen Otto und Martin Gollasch

Die innere Freiheit als aufgeklärter Mensch zählte für Immanuel Kant (1724 – 1804) mehr als eine weite Reise. So blieb der Philosoph in seiner Heimatstadt Königsberg und ihrer Umgebung, lud mittags wichtige Persönlichkeiten der Stadt ein und freundete sich mit englischen Kaufleute an. Sein durchgeplanter Tagesablauf erlaubte ihm aber vor allem – neben den Spaziergängen – Zeit für das Nachdenken und Schreiben.

Dr. Tim Kunze, Philosoph und wissenschaftlicher Kurator der Immanuel-Kant-Abteilung im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg, zeichnete bei seinem Vortrag im Augustinum Aumühle am 6. September vor gut 90 Gästen ein lebendiges Bild des „Weltendenkers aus Königsberg“, wie es im Untertitel hieß. Die Veranstaltung fand auf Einladung des Vereins zur Förderung der Otto-von-Bismarck-Stiftung e.V. statt.

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Dr. Vincent Streichhahn

Wir freuen uns, dass ein neuer Kollege unser Team bereichert, und haben ihn gebeten, sich kurz vorzustellen:

Mein Name ist Dr. Vincent Streichhahn und ich arbeite seit dem 1. August 2024 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen.

Aus Berlin stammend, lebe ich seit 2012 in Halle (Saale). Zunächst studierte ich in der Händelstadt Politikwissenschaft und Ethnologie, bevor es mich in den letzten zwei Jahren meiner Promotion als Seiteneinsteiger für das Fach Sozialkunde an ein städtisches Gymnasium verschlagen hat. Das Unterrichten war eine bereichernde Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

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Die Räume des Landhauses wurden in den vergangenen 135 Jahren mehrmals umgebaut und umgenutzt.

Eine Dreschdiele, ein stilistisch flexibler Architekt und Hexenverfolgungen auf schleswig-holsteinischen Gütern – das Programm am Tag des offenen Denkmals bot in Friedrichsruh Erstaunliches und Informatives.

Bundesweit fand dieser Tag am vergangenen Sonntag unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ statt. Wir haben zum ersten Mal aus diesem Anlass in das Museum, das Mausoleum und den Historischen Bahnhof eingeladen und die Baugeschichte(n) in den Mittelpunkt gestellt.

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Auf dem Programm stehen auch Führungen zur Baugeschichte des Bismarck-Museums (Foto: © Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals findet in diesem Jahr am Sonntag, 8. September, unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ statt. Zum ersten Mal aus diesem Anlass laden auch wir nach Friedrichsruh ein und rücken architektonische Zeitzeugen in den Mittelpunkt.

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Herzogliches Schloss zu Altenburg. Blick von Norden auf den Pulverturm (Flasche), den Marstall (Junkerei), Festsaalflügel, Nordflügel und Pauritzer Teich; Fotografie, Deutschland, um 1890, Abzug auf Papier, Pappe, Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 389.

Nachfolgerin einer slawischen Wallanlage des 8. Jahrhunderts wurde eine Burg, die im 10. Jahrhundert erstmalig erwähnt und im 12. Jahrhundert unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa zu einer Kaiserpfalz ausgebaut wurde und den Burggrafen von Altenburg unterstand. Aus dieser Zeit stammt der Hausmannsturm, einer von zwei erhaltenen (von ursprünglich sieben) Wehrtürmen. Älter ist der Bergfried (Flasche), der um das Jahr 1080 erbaut wurde. 1307 fiel die Altenburg an die Wettiner, die im 15. Jahrhundert die Schlosskirche im gotischen Stil erbauen ließen. 1455 wurde die Altenburg zum Schauplatz der Entführung der Prinzen Ernst und Albrecht, der Begründer der ernestinischen und albertinischen Linien des Hauses Wettin (Altenburger Prinzenraub). Im 17. Jahrhundert stieg die Stadt Altenburg zur Residenz der Herzöge von Sachsen-Altenburg-Gotha auf. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen die Herzöge Friedrich II. und Friedrich III. die Burg zu einer repräsentativen Schlossanlage ausbauen.

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Dr. Ulf Morgenstern

Das Team der Otto-von-Bismarck-Stiftung freut sich, dass am heutigen 1. August Dr. Ulf Morgenstern als neuer Geschäftsführer die Leitung dieser Politikergedenkstiftung übernimmt. Mit deren Arbeit ist der 46-jährige Historiker bestens vertraut: Er forscht seit 2011 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Friedrichsruh über Bismarck und seine Zeit.

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