Die Geschichte des auf einer Insel im Schweriner See gelegenen ehemaligen Residenzschlosses der Herzöge zu und Großherzöge von Mecklenburg (-Schwerin) geht bis auf eine slawische ringförmige Wallanlage aus dem 10. Jahrhundert zurück. Vermutlich im 14. Jahrhundert war die Umwandlung der Anlage in eine steinerne Burg abgeschlossen. Im 16. Jahrhundert wandelte sie sich unter Herzog Johann Albrecht I. in ein Renaissanceschloss mit viereckigem Grundriss. Aufgrund widriger außen- wie innenpolitischer Umstände konnten geplante Ausbauarbeiten am Schloss nicht umgesetzt werden. Die heutige Gestalt im Stil der Neorenaissance erhielt die Residenz mit seinen sechs Flügeln und elf Stockwerken erst zwischen 1845 und 1857 unter Großherzog Friedrich Franz II. unter Einbeziehung vier bestehender Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Als Vorbild dienten neben lokalen Bautraditionen auch französische Renaissanceschlösser wie das an der Loire gelegene Schloss Chambord.
Die innere Freiheit als aufgeklärter Mensch zählte für Immanuel Kant (1724 – 1804) mehr als eine weite Reise. So blieb der Philosoph in seiner Heimatstadt Königsberg und ihrer Umgebung, lud mittags wichtige Persönlichkeiten der Stadt ein und freundete sich mit englischen Kaufleute an. Sein durchgeplanter Tagesablauf erlaubte ihm aber vor allem – neben den Spaziergängen – Zeit für das Nachdenken und Schreiben.
Dr. Tim Kunze, Philosoph und wissenschaftlicher Kurator der Immanuel-Kant-Abteilung im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg, zeichnete bei seinem Vortrag im Augustinum Aumühle am 6. September vor gut 90 Gästen ein lebendiges Bild des „Weltendenkers aus Königsberg“, wie es im Untertitel hieß. Die Veranstaltung fand auf Einladung des Vereins zur Förderung der Otto-von-Bismarck-Stiftung e.V. statt.
Wir freuen uns, dass ein neuer Kollege unser Team bereichert, und haben ihn gebeten, sich kurz vorzustellen:
Mein Name ist Dr. Vincent Streichhahn und ich arbeite seit dem 1. August 2024 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen.
Aus Berlin stammend, lebe ich seit 2012 in Halle (Saale). Zunächst studierte ich in der Händelstadt Politikwissenschaft und Ethnologie, bevor es mich in den letzten zwei Jahren meiner Promotion als Seiteneinsteiger für das Fach Sozialkunde an ein städtisches Gymnasium verschlagen hat. Das Unterrichten war eine bereichernde Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Eine Dreschdiele, ein stilistisch flexibler Architekt und Hexenverfolgungen auf schleswig-holsteinischen Gütern – das Programm am Tag des offenen Denkmals bot in Friedrichsruh Erstaunliches und Informatives.
Bundesweit fand dieser Tag am vergangenen Sonntag unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ statt. Wir haben zum ersten Mal aus diesem Anlass in das Museum, das Mausoleum und den Historischen Bahnhof eingeladen und die Baugeschichte(n) in den Mittelpunkt gestellt.
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals findet in diesem Jahr am Sonntag, 8. September, unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ statt. Zum ersten Mal aus diesem Anlass laden auch wir nach Friedrichsruh ein und rücken architektonische Zeitzeugen in den Mittelpunkt.
Nachfolgerin einer slawischen Wallanlage des 8. Jahrhunderts wurde eine Burg, die im 10. Jahrhundert erstmalig erwähnt und im 12. Jahrhundert unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa zu einer Kaiserpfalz ausgebaut wurde und den Burggrafen von Altenburg unterstand. Aus dieser Zeit stammt der Hausmannsturm, einer von zwei erhaltenen (von ursprünglich sieben) Wehrtürmen. Älter ist der Bergfried (Flasche), der um das Jahr 1080 erbaut wurde. 1307 fiel die Altenburg an die Wettiner, die im 15. Jahrhundert die Schlosskirche im gotischen Stil erbauen ließen. 1455 wurde die Altenburg zum Schauplatz der Entführung der Prinzen Ernst und Albrecht, der Begründer der ernestinischen und albertinischen Linien des Hauses Wettin (Altenburger Prinzenraub). Im 17. Jahrhundert stieg die Stadt Altenburg zur Residenz der Herzöge von Sachsen-Altenburg-Gotha auf. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen die Herzöge Friedrich II. und Friedrich III. die Burg zu einer repräsentativen Schlossanlage ausbauen.
Das Team der Otto-von-Bismarck-Stiftung freut sich, dass am heutigen 1. August Dr. Ulf Morgenstern als neuer Geschäftsführer die Leitung dieser Politikergedenkstiftung übernimmt. Mit deren Arbeit ist der 46-jährige Historiker bestens vertraut: Er forscht seit 2011 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Friedrichsruh über Bismarck und seine Zeit.
Die Hamburger Nachrichten veröffentlichten einen Tag nach Bismarcks Ableben am 30. Juli 1898 einen Nachruf, der ganz im Ton der Mythenbildung gehalten war:
„Daß deutsche Volk ist von einem Schlage getroffen worden, wie es ihn härter und schwerer seit dem Tode Kaiser Wilhelm’s I. nicht empfunden hat. Gestern Abend hat Fürst Bismarck seine Augen zum ewigen Schlummer geschlossen. Welche Feder wäre im Stande, den Schmerz zu schildern, mit der diese Trauerbotschaft das ganze Vaterland erfüllt! Trotz des hohen Alters des heimgegangenen nationalen Helden und seiner schweren Erkrankung wird die Kunde von dem plötzlichen Tode des Allverehrten, Allgeliebten mit der vollen Wucht einer namenlos großen, erschütternden Unglücksbotschaft wirken; […] Auch er, der Bezwinger einer ganzen Welt, der Schöpfer des Deutschen Reiches, hat sterben müssen – ein Mensch wie Alle!“
Das Neue Schloss diente bis November 1918 als Residenz der Herzöge und Könige von Württemberg. Mit dem Bau wurde einst auf Befehl des Herzogs Carl Eugen im Jahr 1746 begonnen, fertiggestellt wurde er erst nach längeren Verzögerungen unter König Friedrich I. im Jahr 1806. Die dreiflügelige barocke Schlossanlage entstand unmittelbar neben dem Alten Schloss, das dem Wohn- und Repräsentationsbedürfnis des württembergischen Herrscherhauses und seines Hofes nicht mehr genügte. Die neue Residenz mit Ehrenhof und vorgelagertem Schlossplatz bildet bis heute mit dem Alten Schloss und weiteren Bauten das Zentrum Stuttgarts.
Den Ereignissen vor 175 Jahren wurde in den vergangenen Monaten bundesweit gedacht. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte in einer Festrede „Märzrevolution und Paulskirche“ als „große und folgenreiche Ereignisse in der deutschen Freiheits- und Demokratiegeschichte“. Prof. Dr. Manfred Hettling (Universität Halle) diskutiert in seinem Vortrag die geschichtspolitische Aussage, die mit dieser ausschließlich positiven Deutung getroffen wird.