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Seine Auffassung von Pazifismus und den Kontrollmechanismen, mit denen der Friede erreicht werden kann, prägen das moderne Völkerrecht und die Vertragswerke der internationalen Institutionen. Walther Schücking (1875 – 1935) selbst ist aber fast in Vergessenheit geraten. Dabei wurde der liberale Ausnahmejurist 1930 als erster und einziger Deutscher Richter am Internationalen Ständigen Gerichtshof in Den Haag.

Prof. Dr. Walter Mühlhausen diskutierte mit Schülerinnen und Schülern über die Folgen einer verrohten Sprache.
Wie schnell Worte in Gewalt umschlagen können, zeigt ein Blick in die Geschichte der Weimarer Republik: Walther Rathenau, Matthias Erzberger, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Kurt Eisner – ihre Schicksale stehen beispielhaft für diese Entwicklung. „Vom Wort zum politischen Mord – Gefährdungen der Demokratie von Weimar“ lautete entsprechend der Titel der Veranstaltung, die wir am 17. Juni 2025 an der Niels-Stensen-Schule in Schwerin angeboten haben.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand in Geesthacht eine sehr spezielle Art der Industrialisierung statt: Zunächst baute Alfred Nobel an der Elbe eine Sprengstofffabrik auf und erfand das Dynamit, dann pachtete Max Duttenhofer von Otto von Bismarck ein Grundstück und eröffnete darauf eine Pulverfabrik. Bei dem Vorhaben, sein Schießpulver möglichst gewinnbringend an das preußische Kriegsministerium zu verkaufen, unterstützte ihn sein Verpächter Bismarck als preußischer Ministerpräsident und Reichskanzler tatkräftig.
Geesthacht entwickelte sich in der Folge zu einem wichtigen Standort der Rüstungsindustrie, im Zweiten Weltkrieg wurden dort auch Zwangsarbeiter eingesetzt. Ulrike Neidhöfer, Vorsitzende des Förderkreises Industriemuseum Geesthacht e.V., berichtet in ihrem Vortrag von den technischen Innovationen im 19. Jahrhundert durch Duttenhofer und Nobel, rekapituliert deren Zusammenarbeit und setzt sich kritisch mit der Unterstützung der pazifistischen Bewegung durch Nobel auseinander, der zeitgleich ein Vermögen mit Rüstungsgütern verdiente. Außerdem erinnert sie an das schwere erinnerungspolitische Erbe, das für Geesthacht aus dem Einsatz der Zwangsarbeiter folgt.
Der Vortrag ergänzt die Ausstellung „Pulver & Dynamit“ des Förderkreises Industriemuseum Geesthacht e.V., die auf Einladung der Otto-von-Bismarck-Stiftung vom 13. April bis zum 6. Juli 2025 im Historischen Bahnhof Friedrichsruh zu sehen ist.
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