„Vom Wort zum politischen Mord“ – Veranstaltung in Schweriner Schule

Prof. Dr. Walter Mühlhausen diskutierte mit Schülerinnen und Schülern über die Folgen einer verrohten Sprache.
Wie schnell Worte in Gewalt umschlagen können, zeigt ein Blick in die Geschichte der Weimarer Republik: Walther Rathenau, Matthias Erzberger, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Kurt Eisner – ihre Schicksale stehen beispielhaft für diese Entwicklung. „Vom Wort zum politischen Mord – Gefährdungen der Demokratie von Weimar“ lautete entsprechend der Titel der Veranstaltung, die wir am 17. Juni 2025 an der Niels-Stensen-Schule in Schwerin angeboten haben.
Im Mittelpunkt stand eine Lesung von Prof. Dr. Walter Mühlhausen, ehemaliger Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. Außerdem erhielten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, selbst Quellenzitate vorzulesen und damit die Veranstaltung aktiv mitzugestalten.
Prof. Dr. Mühlhausen brachte zentrale Aspekte des Themas eindrucksvoll zur Sprache, um mit Schülerinnen und Schülern über historische und aktuelle Bedrohungen demokratischer Strukturen ins Gespräch zu kommen: In der ersten Demokratie auf deutschem Boden, so zeigte er auf, prägten politische Morde den Alltag – wobei linke Täter hart bestraft, rechte meist verschont wurden. Das bedeute: Die Justiz der Weimarer Republik versagte beim Schutz der Demokratie, der Weg vom Wort zum Mord war kurz. Sein Fazit mit Blick in die Gegenwart lautete, dass demokratische Strukturen dort ins Wanken geraten, wo Einschüchterung, Hass und Hetze Raum gewinnen.
Initiiert wurde die Veranstaltung von unserem Team in Schönhausen, unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Luisa Götz übernahm die Moderation. Das Format, mit dem für die Gefährdungen demokratischer Grundwerte in der Gegenwart sensibilisiert werden soll, wird fortgesetzt. Finanziell gefördert wird es dankenswerterweise von der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.