Verstärkung der wissenschaftlichen Arbeit – Vincent Streichhahn gehört jetzt zum Schönhauser Team

Wir freuen uns, dass ein neuer Kollege unser Team bereichert, und haben ihn gebeten, sich kurz vorzustellen:

Mein Name ist Dr. Vincent Streichhahn und ich arbeite seit dem 1. August 2024 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen.

Aus Berlin stammend, lebe ich seit 2012 in Halle (Saale). Zunächst studierte ich in der Händelstadt Politikwissenschaft und Ethnologie, bevor es mich in den letzten zwei Jahren meiner Promotion als Seiteneinsteiger für das Fach Sozialkunde an ein städtisches Gymnasium verschlagen hat. Das Unterrichten war eine bereichernde Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Ich bin akademisch vor allem in der Politischen Theorie und Ideengeschichte zu Hause. In diesem Rahmen hat sich meine Forschung seit einigen Jahren auf das lange 19. Jahrhundert und da insbesondere auf soziale Bewegungen, wie der Arbeiter- und Frauenbewegung des Kaiserreichs, konzentriert. Insofern arbeite ich stark historisch orientiert. Das spiegelt sich im besonderen Maße in meiner Dissertation wider. Promoviert wurde ich an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bei Prof. Dr. Harald Bluhm mit der Arbeit „Zwischen proletarischem Antifeminismus und Emanzipation. Die ‚Frauenfrage‘ in der frühen deutschen Arbeiter- und proletarischen Frauenbewegung (1863 – 1889)“. Gleichzeitig haben mich immer auch die Bezüge zur Gegenwart, antidemokratische Phänomene wie die Alte und Neue Rechte sowie die Auseinandersetzungen um Demokratie beschäftigt. All das interpretiere ich häufig aus einer gesellschaftstheoretischen und geschlechtergeschichtlichen Perspektive. Diesen Fokus möchte ich in meiner künftigen Forschung beibehalten und nicht nur das 19. Jahrhundert weiterhin, sondern auch Otto von Bismarck von dieser Perspektive aus genauer beleuchten.

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen steht derzeit vor und in einem größeren Ausbauprozess. Dabei umfasst mein Arbeitsbereich sowohl die Forschung und Dokumentation zu Otto von Bismarck als auch die Mitarbeit an der Gestaltung des Demokratiebildungsstandorts Schönhausen. An diesem Prozess mitwirken zu können, erlebe ich als eine ungeheuer reizvolle Aufgabe, über die ich mit Ihnen in Zukunft gerne ins Gespräch komme.