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Die Revolution von 1848/49, Teil II

Die deutsche Nationalversammlung in der Paulskirche zu Frankfurt a/M. Kolorierter Stahlstich von Joseph Maximilian Kolb und Frederick (Friedrich) Girsch, gezeichnet von Heinrich Hasselhorst, Deutschland, 1848, Höhe: 14,6 cm, Breite: 23,7 cm, Material: Papier (Leihgabe aus Privatbesitz)

Die in Frankfurt am Main tagenden Gesandten der Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes (Bundesversammlung) stimmten den Beschlüssen des Vorparlaments und damit unter anderem der Wahl eines nationalen Parlaments zu (siehe den Beitrag „Einzug der Mitglieder des Vorparlaments in die Frankfurter Paulskirche“). Ebenso erklärte die Bundesversammlung den doppelköpfigen Adler – seit dem Spätmittelalter Symbol für das Kaisertum und das Heilige Römische Reich – mit der Umschrift „Deutscher Bund“ zum Bundeswappen sowie die schwarz-rot-goldene Fahne zur Fahne des Deutschen Bundes – letzteres ebenfalls mit (allerdings falschem) Bezug auf das Alte Reich, dessen „Reichspanier schwarz-roth-gold“ gewesen sei.1

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Liberale und demokratische Politiker und Intellektuelle, die eine Revolution vorbereiteten, Bauern, die sich von der Last des Feudalismus befreien wollten – für einen kurzen historischen Augenblick schien es 1848 möglich, mit vereinten oppositionellen Kräften die Macht der Fürsten und Könige in den deutschen Ländern konstitutionell einzuhegen und einen freiheitlichen, nationalen Verfassungsstaat zu gründen. Prof. Dr. Christian Jansen (Universität Trier) zeigt in seinem Vortrag, an welchen Widersprüchen die Revolutionen 1848/49 trotz erster Erfolge dann doch scheiterten. Deutlich wird aber auch, welche langfristigen Folgen vor allem die Debatten in der ersten gesamtdeutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und die – nie in Kraft getretene – Verfassung für die weitere politische Entwicklung in Deutschland haben sollten. Zu den zentralen Stichworten gehören der aufkommende Nationalismus, das unheilvolle Streben nach einer machtvollen Größe eines Deutschen Reichs einschließlich der Erwerbung von Kolonien, aber auch die Emanzipation der Juden und das allgemeine Männerwahlrecht.

Das Vortragsvideo ist auf dem YouTube-Kanal „Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh“ zu sehen.