Schlagwortarchiv für: Ausstellung

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 27. März 2017 um 12:01 Uhr

Dass Polen ein selbstbewusstes EU-Mitglied ist, wird den Nachbarn immer wieder einmal ins Bewusstsein gerufen.

Dass das alte Königreich Polen im Zeitalter der Nationalsstaatsbildungen im 19. Jahrhundert kein eigenständiges Land war und seine junge Souveränität schon 1939 durch die Deutschen und bis 1989 durch die Sowjetunion in Frage gestellt wurde, mag ein Grund sein, warum Warschau peinlich auf die Wahrung von Unabhängigkeiten und Eigenständigkeiten bedacht ist.

Wie fast immer lohnt also auch hier der Blick zurück in die Geschichte.

Eine Hamburger Ausstellung widmet sich ab dem 7. April dem Thema der Propaganda während des polnischen „Unabhängig-Werdens“ im Ersten Weltkrieg.

Wir finden: Unbedingt hingehen und auch das Begleitprogramm beachten!

Geschrieben von Dr. Maik Ohnezeit am Montag, den 05. Dezember 2016 um 07:55 Uhr

Die im traditionsreichen Bismarck-Museum von Friedrichsruh derzeit präsentierte Sonderausstellung „Li Hongzhang – ein Bismarck des Fernen Ostens? Das Reich der Mitte und Deutschlands Hinwendung nach Ostasien 1860 – 1914“ wird bis zum 15. Januar 2017 verlängert!

Zur Sonderausstellung ist ein mit vielen Abbildungen versehener Begleitband (120 Seiten) erschienen.Eine Reihe von Essays vertieft die Inhalte der Präsentation.

Der Begleitband kann für 10,00 Euro im Bismarck-Museum und in der Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh erworben werden. Der Katalog kann auch über info@bismarck-stiftung.de oder im Shop der Stiftungs-Webseite bestellt werden (zzgl. Versandkosten).

 

Heute kommen die erfreulichen Nachrichten gleich in Serie: 21 final-year-A-Level students (sprich: Abiturienten) von der Reepham High School and College im Herzen Norfolks haben unsere „Bismarck and Great Britain“-Ausstellung in Norwich besucht.

Prof. Thomas G. Otte von der University of East Anglia (UEA) hat den Geschichtskurs zwei Stunden lang mit deutscher Geschichte traktiert und das Studium an der UEA erklärt und – wie ich annehme – angespriesen.

Am Ende dürften den Schülern vor lauter „Bismarck“ die Ohren gerauscht haben! Oder auch nicht, denn: Die ostenglischen Oberprimaner waren bestens vorbereitet, heißt doch eines ihrer Geschichts-Module „The Quest for Political Stability: Germany, 1871-1991.“

Historisch-politische Bildungsarbeit und Vermittlung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse gehen hier Hand in Hand: Nach Studenten und Post-Graduates bei der Eröffnung in der letzten Woche sind nun auch Schüler unter den geführten Besuchern, „we are delighted“ und danken den englischen Kollegen für wunderbare Kooperation!

Es war einmal an einem grauen Montagabend im herbstlichen Yorkshire… So oder so ähnlich könnte eine Geschichte beginnen, die im Oktober in Leeds spielt. Zumindest in Rosamunde-Pilcher-gesättigten Vorstellungen von Hochmooren und wallenden Nebeln im Norden Englands.

Ganz anders war es aber am vorgestrigen Montag, als auf Einladung von Prof. Holger Afflerbach die Ausstellung über Bimarck und Großbritannien in der University of Leeds eröffnet wurde.

Zwar war das Wetter nicht preisverdächtig, dafür war die Stimmung gut und wegen des nicht ganz unkomplizierten Gegenstands der preußisch-deutsch-britischen Beziehungen der Bismarck-Zeit musste niemand depressiv werden.

Als würdiger Platz erwies sich dabei das Hauptgebäude der mit 30.000 Studenten großen Universität. 30 Zuhörer fanden den Weg zum Parkinson Buildung, unter ihnen neben Vertretern der Universität auch der Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Leeds und Manchester, Mark Green, der den Anwesenden die Ehre eines Grußwortes erwies. Nach einem Vortrag wurde lebhaft duskutiert, auch weil der Österreich-Ungarn-Spezialist Roy Bridge es sich als messerscharfer Emeritus nicht nehmen ließ, den aus seiner Sicht allzu preußischen Talk von Ulf Morgenstern mit Fragen und Hinweisen einzuhegen.

Gelegenheit, um sich die weniger als vielleicht vermutet „preußische“ Sicht auf Dinge auf den Ausstellungsbannern in Ruhe anzuschauen, ist in Leeds noch während der nächsten drei Wochen, ab dem 17. Oktober dann in der School of History im Michael Sadler Building.

Anschließend wandert die Schau am 15. November ins wegen seiner Sonnenstunden im Spätherbst kaum besser beleumundete Norwich, wohin Prof. Thomas G. Otte von der University of East Anglia einlädt.

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Donnerstag, den 06. Oktober 2016 um 07:55 Uhr

Wer kann, der sollte in den nächsten Monaten eine Reise nach Koblenz machen und dort eine Ausstellung im Bundesarchiv besuchen.

Der Titel könnte von dem erst zögernden, dann fördernden und schließlich wieder desinteressierten Kolonialpolitiker Otto von Bismarck stammen: „Was teiben die Deutschen in Afrika?!“ Mit dem Fokus auf der westafrikanischen Kolonie Kamerun wird das Verhältnis der Deutschen zu einer ihrer ehemaligen Kolonien beleuchtet.

Der zeitliche Rahmen ist dabei nicht nur bis 1919 abgesteckt, als der Versailler Vertrag dem Deutschen Reich seinen „Platz an der Sonne“ kurzerhand strich. Mit Fotos aus den Beständen des Bundesarchivs werden die Besucher auch in spätere Phasen der deutsch-kamerunischen Beziehungen geführt, als Bundesrepublik und DDR je ganz eigene Interessen in Afrika hatten. Nachdenkenswert.

Details zu der bis Ende Januar 2017 zu sehenden Ausstellung finden sich hier.

Wen das allein nicht lockt, der sei an die jetzt auf Hochtouren laufende Weinlese erinnert und an die önologischen und sonstigen kulinarischen Highlights am Rhein. Was machen wir eigentlich noch nördlich der Elbe?

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Mittwoch, den 05. Oktober 2016 um 10:54 Uhr

Sie erkennen den Zusammenhang zwischen der Überschrift und der Abbildung nicht? Nun, das ist eigentlich ganz einfach: Eyecatcher gehören zu den Basics in Print- und Online-Veröffentlichungen, selbst wenn sie weithergeholt sind! Wir versuchen mal eine Überleitung:

Wer Nachrichten nicht aus öffentlich-rechtlichen Leitmedien, sondern aus Zeitschriften in Wartezimmern und beim Friseur erfährt, dem fällt beim Thema „Bismarck und England“ vielleicht zuerst der Name Kate Moss ein. Schließlich soll das weltweit bekannteste Top-Model aus dem Inselkönigreich – seit gestern geschieden –  kurz vor einer Neu-Verheiratung stehen und zwar mit einem Ur-ur-Enkel Otto von Bismarcks.

Links auf einschlägige Artikel ersparen wir uns hier, wer mag, kann bei Google News Hunderte Texte zu dem Thema finden.

„Bismarck und England“ kann aber auch noch Anderes bedeuten, so unter anderem das Naheliegende, nämlich die historischen Beziehungen zwischen dem deutschen Staatsmann und der seinerzeitigen Weltmacht Großbritannien. Um jenes Thema kreist eine Ausstellung, die im letzten Jahr in London und St. Andrews gezeigt wurde. Nach einigen Monaten Pause wird sie nun in der University of Leeds gezeigt. Prof. Dr. Holger Afflerbach, ausgewiesener Experte der Geschichte des Kaiserreichs und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Otto-von-Bismarck-Stiftung, hat die Ausstellung an seine Universität geholt. Am 10. Oktober wird sie im Beisein des deutschen Honorarkonsuls und der Spitzen der Universität eröffnet. Einen Vortrag zum historischen Verhältnis Bismarcks zu Großbritannien wird Ulf Morgenstern von der Bismarck-Stiftung halten.

Auf einen anderen Aspekt des Themas kann dabei nur am Rande eingangen werden, da erst am darauffolgenden Tag Zeit für Feldforschungen für BISMARCKIERUNG sein wird: Warum gibt es in Leeds gleich zwei der sonst im UK so seltenen Straßenbenennungen nach Bismarck? Und wie wirkt das eigentümliche Ehrregime im Stadtteil Beeston, wo neben einer „Bismarck Street“ und einem „Bismarck Drive“ ausgerechnet „Disraeli Gardens“ und eine „Disraeli Terrace“ liegen? Und was ist Beeston überhaupt für eine Gegend? Würde Kate Moss einen Fuß dorthin setzen? Wir werden berichten..

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Donnerstag, den 01. September 2016 um 15:29 Uhr

Als kleine Empfehlung in den Spätsommer möchten wir auf die Ausstellung über einen heute fast vergessenen Aspekt der Vernetzung von Dynastien in Europa hinweisen. Im Mittelpunkt steht eine veritable Königin, die als Tochter eines deutschen Fürstenhauses an die Spitze eines Königreiches heiratete.

Im Südosten Europas erwarb sich die populäre Monarchin als Dichterin einen zeitgenössisch legendären Ruf.

Wer in den nächsten Wochen zwischen Koblenz und Bonn auf Weinreise unterwegs ist, der sollte seine Rheinreise zum Beusch einer Ausstellung im ohnehin sehenswerten Roentgen-Museum in Neuwied nutzen, die mit wunderbaren Exponaten ins 19. Jahrhundert entführt.

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Freitag, den 05. August 2016 um 11:56 Uhr

Die Klimageschichte könnte weiterhelfen bei der Frage, ob der Erfinder einer Massage gegen Sommersprossen im Veröffentlichungsjahr seiner Werbe-Anzeige (1898) ein gutes Geschäft gemacht hat oder nicht. Im Sommer 2016 hätte er seine fragwürdigen Dienste nur selten anbieten können, denn bisher sind die Sommersprossen herauskitzelnden Strahlen selten gewesen – zumindest hier im Norden.

Wenn Sie vermuten, dass Nachrichten wie diese ein eindeutiger Indikator für das jährliche Sommerloch sind, liegen Sie völlig richtig. Bevor wir noch mehr Ephemeres aus dem Bildbestand unserer Sammlungen heraussuchen, verabschieden wir uns lieber in einen hoffentlich sonnigen August. Aber nur virtuell: Die Standorte der Stiftung bleiben natürlich weiter geöffnet! Zum Beispiel mit einer Sonderausstellung über „Li Hongzschang – ein Bismarck des Fernen Ostens?“ in Friedrichsruh.

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Freitag, den 15. Juli 2016 um 11:19 Uhr

Gern weisen wir auf die Ausstellung „Fokus Königgrätz“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin hin. Obwohl die Kollegen im „großen Tanker“ die Werbung aus dem „kleinen Beiboot“ natürlich nicht nötig haben. Aber um es mit den Worten Thomas Manns in Bezug auf das zerstörte Lübeck nach dem Zweiten Weltkrieg auszudrücken: „Das geht mich an!“

Genauso geht es der Bismarck-Forschung mit einer Ausstellung über die Schlacht bei Königgrätz, die im Sommer 1866 den Dualismus zwischen Preußen und Österreich zu Gunsten der ersteren entschied: Das geht uns an!

In der Rückschau kann darin eine der wichtigsten Vorstufen zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs unter preußischer Führung (und ohne Österreich) gesehen werden. Den Zeitgenossen war das im Sommer 1866 freilich noch nicht klar, wie auch?

Während Sieger, Besiegte und auswärtige Großmächte verhandelten, konnten sich die Otto-Normal-Bürger in Berlin, Dresden und Wien alles andere als sicher über die allernächste Zukunft sein. Wie offen die Situation bis zum Prager Frieden (und auch noch darüber hinaus) beurteilt wurde, haben die Referate einer Tagung der Bismarck-Stiftung gemeinsam mit Kollegen vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (Potsdam) und der Universität Wien gezeigt. Die im März 2016 in Dresden vorgetragenen Sichtweisen aus den deutschen Staaten sowie den europäischen Hauptstädten der Zeit verdeutlichen, wie ambivalent die Rezeption des böhmischen Schlachtenergebnisses war. Bis der Sammelband mit den Beiträgen Anfang nächsten Jahres vorliegen wird, empfehlen wir einen Besuch der Ausstellung im DHM in Berlin, die noch bis zum 31. Dezember 2016 läuft.

Zum Flyer geht es hier.

Um auf eine andere Schlacht des Krieges hinzuweisen, in der nicht die Sachsen und Österreicher den Preußen unterlagen, hier ein Bild aus Magdeburg. Dort zogen nach der Schlacht bei Langensalza die Truppen des preußischen Königs ein, verloren hatten die des Königs von Hannover.

Geschrieben von Dr. Maik Ohnezeit am Montag, den 13. Juni 2016 um 13:03 Uhr

Im Juni 2016 jährt sich zum 120. Mal der Besuch des chinesischen Vizekönigs Li Hongzhang ( 1823 – 1901) im Rahmen einer Europareise bei Otto von Bismarck in Friedrichsruh. Die Otto-von-Bismarck-Stiftung nimmt dies zum Anlass, mit einer Sonderausstellung im Bismarck-Museum von Friedrichsruh an dieses Ereignis zu erinnern und es in einen größeren historischen Kontext einzuordnen. Die Visite des hochrangigen chinesischen Militärs und Staatsmannes, in Friedrichsruh bietet eine Gelegenheit, dessen Person, sein Wirken, die Situation Chinas um 1900 sowie die deutsche Chinapolitik zwischen 1860 und 1914 zu hinterfragen und einem breiten Publikum vorzustellen. Anhand der präsentierten Objekte beleuchtet die Sonderausstellung Aspekte der preußisch-deutsch-chinesischen Beziehungen im 19. und in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Sonderausstellung wurde gefördert mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie dem Verein zur Förderung der Otto-von-Bismarck-Stiftung e. V.

Laufzeit: 26. Juni bis 22. Dezember 2016

Bismarck-Museum, Am Museum 2, 21521 Friedrichsruh, Tel.: 04104/96 39 344. Führungen nach Absprache.

Weiterlesen