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Die Lebenswirklichkeit der Soldaten, die sich oftmals im Nebenberuf etwas hinzuverdienen mussten, eine Zusammensetzung des Militärs mit Angehörigen des dänischen Vielvölkerstaats – u.a. Schleswiger, Holsteiner, Norweger und Dänen – und Kriege, in denen die eigene Bevölkerung gegeneinander kämpfte: Der Historiker Dr. Jan Schlürmann (Kiel) schildert in seinem Vortrag Rolle und Eigenheiten des Militärs im dänischen Gesamtstaat. Deutlich wird dessen zentrale Funktion beim Zusammenhalt des staatlichen Gebildes in einer Zeit, in der sich Dänemark ebenso wenig wie andere europäische Mächte bereits als Nationalstaat verstand. Einen Schwerpunkt des Vortrags bilden aus der Perspektive der dänischen Armee die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848 – 1851 sowie der Deutsch-Dänische Krieg 1864 und deren Folgen. Im Fazit stellt Dr. Schlürmann eine bemerkenswerte, über Jahrhunderte reichende institutionelle Kontinuität des dänischen Militärs fest.
Der Vortrag hat am 5. Dezember 2024 im Historischen Bahnhof Friedrichsruh als Kooperationsveranstaltung mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg stattgefunden.
Startbild unter Verwendung von: „Dänischer Ausfall in Classens Garten am 31. August 1807“, Druck nach einem Gemälde von C. W. Eckersberg
Unter dem Titel „Bismarck in Badehose“ laden wir zusammen mit unserem Förderverein am Freitag, 10. Januar, um 19 Uhr zum Neujahrsempfang im Historischen Bahnhof Friedrichsruh ein. Das Thema des Abendvortrags von Dr. Pauline Puppel wird aber ein durchaus ernstes sein: die diplomatie thermale in den europäischen Kurorten des 19. Jahrhunderts, an der Bismarck regen Anteil nahm.

Herzogliches Schloss zu Neustrelitz. Blick auf die Stadtseite mit dem älteren Teil des Schlosses (Ostflügel); Fotografie, Deutschland, um 1890, Abzug auf Papier, Pappe, Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 389.
Nachdem 1712 das Residenzschloss in Strelitz abgebrannt war, wurde als Ersatz das um 1710 in unmittelbarer Nähe gelegene „Fürstliche Haus“, ein Jagdschlösschen, zu einem dreiflügeligen und mit drei Stockwerken versehenen Barockschloss ausgebaut. Es war zwischen 1731 und 1918 die Hauptresidenz der Herzöge zu Mecklenburg(-Strelitz) und späteren Großherzöge von Mecklenburg(-Strelitz) und das erste Gebäude der 1733 von Herzog Adolf Friedrich III. gegründeten Residenzstadt Neustrelitz. Die weitere barocke Ausgestaltung insbesondere der Schlossfassaden erfolgte unter Herzog Adolf Friedrich IV. Sein Nachfolger Herzog Karl II. ließ die Innenräume im Stil des Klassizismus umgestalten, beließ das Äußere jedoch unverändert. Unter Großherzog Georg erfolgte ein massiver Ausbau der Residenzstadt sowie ein Umbau des Schlosses, dessen äußere Erscheinung dem zeittypischen Geschmack angepasst wurde.