Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 27. Juni 2016 um 09:35 Uhr

Man glaubt es kaum, aber der Wettergott hatte ein Einsehen und verschonte uns vor den momentan üblichen Regengüssen. So kam ausgelassene Stimmung auf beim diesjährigen Sommerfest der Bismarck-Stiftung. Zahlreiche Gäste strömten am 26. Juni in den Sachsenwald, um mit den Mitarbeitern der Stiftung, Vertretern der Gremien und dem Förderverein zu feiern.

Außer unseren „Standards“ (Live-Musik, Kinderprogramm, Bücher-Flohmarkt, Kuchenbüffet, Grillwürstchen und mehr) gab es diesmal zwei besondere Programm-Punkte: 1. Die Vernissage einer Sonderausstellung „Li Hongzhang – ein Bismarck des Fernen Ostens. Das Reich der Mitte und Deutschlands Hinwendung nach Ostasien 1860-1914“ und 2. – auch das glaubt man kaum – die Erinnerung an die Gründung der Otto-von-Bismarck-Stiftung vor 20 Jahren. Eine Diashow und eine Pressesammlung zeigten die vielfältigen Aktivitäten der Stiftung seit 1996.

Allen fleißigen Helfern und Unterstützern vor und hinter den Kulissen sei für die ausgezeichnete Arbeit der vergangenen beiden Jahrzehnte gedankt – heute natürlich ganz besonders im Zusammenhang mit der spannenden neuen Sonderausstellung im Bismarck-Museum und dem rundum gelungenen Sommerfest im und vor dem historischen Bahnhofsgebäude. Auf die nächsten 20 (Jahre – Feste – Ausstellungen)!

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Dienstag, den 21. Juni 2016 um 10:13 Uhr

In Hamburg kommt man an Bismarck nicht vorbei. Und zwar im buchstäblichen Sinne: Das auf dem Höhepunkt des Kults um den Reichsgründer errichtete Denkmal ist das größte seiner Art. Als Rolandsfigur überragt es den Alten Elbpark und gehört seit mehr als 100 Jahren zu den Wahrzeichen der Hansestadt. Wer vom Michel zum Kiez oder von den Landungsbrücken zum Heiliggeistfeld läuft, passiert den steinernen Koloss und fragt sich vielleicht, wie das Zeugnis politischer Heldenverehrung in unsere postheroische Gegenwart passen kann. Eine Antwort lautet: In dem man sich an die Entstehungszeit und ihre Mentalitäten erinnert, ohne sie zu verklären, und ansonsten das tut, was im Leben immer hilft: Die Dinge mit Ironie nehmen!

Da tun die Hamburger mit dem Denkmal schon lange. Zuletzt setzten ihm Künstler Hörner auf und stellten ein alpines Tier auf den kahlen Kopf Bismarcks. Nun hat die Hamburger Hip Hop-Band Beginner in ihrem vielbeachteten neuen Video „Ahnma“ ein lokalpatriotisches Stadtpanorama ausgerollt. Und darin darf neben dem Hafen, dem Michel, dem Elbtunnel, dem leibhaftigen Uwe Seeler und anderen Hamburger Indentitäts-Ingredienzien natürlich auch das Bismarckdenkmal nicht fehlen.

Wem aus welchen Gründen auch immer Musikstil, Vortragsart oder der leicht flegelhafte Habitus von Jan Delay et al. nicht gefallen, der kann natürlich auch im Video springen (Min. 0:11-0:14; 1:56-1:58 und am schönsten 3:57-4:00).

Anschauen sollte man es sich aber eigentlich doch: als ein eigentümliches Beispiel post-postmoderner Rezeption der einstigen Bismarck-Rezeption; eingebettet in den Flow einer subkulturell-ironischen Stadtlandschaft in schwarz-weiß (Formulierungsreminiszenz an frühere Spex- und Rolling Stone-Schwurbeleien).

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 20. Juni 2016 um 12:05 Uhr

Auch wenn die Urlaubspläne längst festgezurrt und die Hotels gebucht sind, träumen Sie sich doch mal ins hinterste Amerika. Die Welt empfiehlt dafür in einem launigen Artikel den gnadenlos unterschätzten Bundesstaat North Dakota; bekannt wegen der gnadenlos dämlichen Gangster aus dem Klassikerfilm der Coen-Brüder „Fargo“. Aber North Dakota ist noch viel mehr. Warum dessen Hauptstadt Bismarck heißt und wie gemütlich es dort zu geht, lesen Sie hier.

Geschrieben von Dr. Maik Ohnezeit am Mittwoch, den 15. Juni 2016 um 11:13 Uhr

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung feiert am Sonntag, den 26. Juni 2016 ihr 20jähriges Bestehen und lädt ein zum Sommerfest nach Friedrichsruh!

Der Festtag beginnt um 11.00 Uhr mit einem Festvortrag zur Eröffnung der Sonderausstellung „Li Hongzhang – ein Bismarck des Fernen Ostens? Das Reich der Mitte und Deutschlands Hinwendung nach Ostasien 1860 – 1914“.

 

 

 

 

 

Nach der Ausstellungseröffnung erwarten folgende Attraktionen unsere (kleinen und großen) Gäste:

– Schreiben mit Feder und Tinte

– Glücksrad

– Buttons selbst gestalten

– Melli’s Kinderschminken

– Suchspiel durch die Dauerausstellung für Kinder

– Bücherflohmarkt

Ab 15.00 Uhr beschallt die Band „RundFunk“ aus Reinbek mit ihrem „Funky Sound“ den Sachsenwald – zumindest einen kleinen Teil davon!

Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt: Es gibt Kaffee und Kuchen, Kaltgetränke und Würstchen vom Grill.

Das Team der Otto-von-Bismarck-Stiftung lädt hiermit herzlich zu einem Besuch im historischen Bahnhof von Friedrichsruh ein und freut sich schon jetzt über regen Zuspruch!

Geschrieben von Dr. Maik Ohnezeit am Montag, den 13. Juni 2016 um 13:03 Uhr

Im Juni 2016 jährt sich zum 120. Mal der Besuch des chinesischen Vizekönigs Li Hongzhang ( 1823 – 1901) im Rahmen einer Europareise bei Otto von Bismarck in Friedrichsruh. Die Otto-von-Bismarck-Stiftung nimmt dies zum Anlass, mit einer Sonderausstellung im Bismarck-Museum von Friedrichsruh an dieses Ereignis zu erinnern und es in einen größeren historischen Kontext einzuordnen. Die Visite des hochrangigen chinesischen Militärs und Staatsmannes, in Friedrichsruh bietet eine Gelegenheit, dessen Person, sein Wirken, die Situation Chinas um 1900 sowie die deutsche Chinapolitik zwischen 1860 und 1914 zu hinterfragen und einem breiten Publikum vorzustellen. Anhand der präsentierten Objekte beleuchtet die Sonderausstellung Aspekte der preußisch-deutsch-chinesischen Beziehungen im 19. und in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Sonderausstellung wurde gefördert mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie dem Verein zur Förderung der Otto-von-Bismarck-Stiftung e. V.

Laufzeit: 26. Juni bis 22. Dezember 2016

Bismarck-Museum, Am Museum 2, 21521 Friedrichsruh, Tel.: 04104/96 39 344. Führungen nach Absprache.

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Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Dienstag, den 07. Juni 2016 um 08:11 Uhr

Da die kleinstaatlichen Thüringer einen Narren am Reichsgründer gefressen hatten, überzieht ein Netz von Ehrungen den öffentlichen Raum zwischen Eisenach und Ronneburg. Im ostthüringischen Gera wurde neben einer Bismarck-Säule auch ein Bismarckstein errichtet, der noch heute im Stadtwald steht.

Das Verblassen des Bismarck-Mythos unter den besonderen Bedingungen des Staatssozialismus hat dem Objekt erwartungsgemäß zugesetzt. Um so erfreulicher ist, dass nun an das Zeugnis einer längst vergangenen Geschichtspolitik erinnert wird – und zwar auf historisch-kritische Art und Weise, wie wir es uns nicht besser wünschen könnten.

Einen kurzen Zwischenstand der Schulprojektes des Karl-Theodor-Liebe-Gymnasiums finden Sie hier.

Spenden für die Restauration und die erklärende, nicht verklärende Infotafel sind willkommen.

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Freitag, den 03. Juni 2016 um 10:48 Uhr

Das glauben Sie nicht? Oder Sie halten die Schlagzeile für eine Überschrift aus dem Jahr 2050, wenn das Beispiel Baden-Württembergs vielleicht der bundesdeutsche Normalfall geworden sein wird? Dann schauen Sie mal nach Würzburg.

Dort gibt es seit dem Jahr 1900 einen Bismarckturm (s. unser Bild). Das fanden zwei grüne Stadträtinnen zu wenig und haben für eine Erweiterung des Ehrregimes gesorgt. Unterhalb der Festung. Dort hat die Pflege einer Städtepartnerschaft durch die engagierten Lokalpolitiker zu einer neuen Bismarck-Benennung im öffentlichen Raum geführt.  Dass es bei der außerwöhnlichen Gestaltung einer Grünfläche nur mittelbar um Bismarck geht, geben wir gern zu.

Im Ergebnis bleibt aber festzustellen, dass der Name Bismarck hier neu in die Landschaft eingeschrieben wurde. Auf unverkrampfte Art und Weise. Über postkoloniale Geschichtsbilder und sich überlagernde oder sogar schneidende Ebenen von erinnerungskulturellen Versatzstücken tansanischer und mainfränkischer Geschichte könnte die Wissenschaft hier detaillierte Ausführungen folgen lassen. Tut Sie vielleicht auch später noch. Aber lesen Sie in der Main-Post doch zunächst einmal selbst, worum es geht.

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Donnerstag, den 02. Juni 2016 um 15:56 Uhr

Passend zum Sommerwetter lädt die phantastische App „Entdeckerrouten“ nun auch zu einem Wander- und Fahrradausflug in den Sachsenwald. Nach anderen Trips in Grüne ist ein Rundgang von Aumühle nach Friedrichsruh gund zurück enau das Rcihtige für alle, die Natur und Kultur verbinden und vor dem Toren der Stadt einmal tief durchatmen wollen. Vier Kilometer sind keine lange Strecke, aber bei zehn verzeichneten Zielorten rechts und links des Wegs vergeht die Zeit schnell.

Also los geht’s: Auf der Homepage der Entdeckerrouten oder in einem App-Store die kostenlose App herunterlade und ab in die Wald. Die Otto-von-Bismarck-Stiftung ist natürlich dabei und übrigen neun Points of Interest sind nicht weniger spannend!