Für den Verlauf des Deutsch-Französischen Krieges und insbesondere für Frankreich hatte dessen Niederlage in der Schlacht von Sedan am 2. September 1870 schwerwiegende Folgen: Die Gefangennahme Napoleons III. und die Flucht der Regentin sowie des Thronfolgers nach Großbritannien führten zum Zusammenbruch des Kaiserreichs und zur Ausrufung der Republik in Paris. Aus dem Exil heraus erhob Kaiserin Eugénie aber weiterhin Herrschaftsansprüche. Im September 1870 sondierte die neue republikanische Regierung Bedingungen für einen Waffenstillstand. Sie lehnte die deutschen Forderungen nach Abtretung des Elsass und von Teilen Lothringens jedoch entschieden ab, erklärte den Volkskrieg und stellte neue Armeen auf. Für die Deutschen war der Marsch auf Paris und dessen Einschließung nunmehr unabdingbar. Damit begann die zweite Phase des Krieges.
Aufgrund des deutschen Vormarsches und nach Bekanntwerden der deutschen Friedensbedingungen drohte eine Einmischung der europäischen Mächte in den Konflikt. Bismarck wollte demzufolge so rasch wie möglich Frieden zu seinen Bedingungen schließen. Daher forderte er gegen den Widerstand ranghoher Militärs die umgehende Beschießung der belagerten französischen Hauptstadt. Er hoffte, die Machthaber in Paris auf diese Weise zu einem Friedensabkommen zu zwingen.