Auf dem Podium: Dr. Sebastian Rojek, Moderatorin Prof. Dr. Sabine Mangold-Will und Prof. Dr. Michael Epkenhans (v.l.)

Es sind drei Stationen im Leben aller Deutschen, die das Jahr 1945 erlebt haben: Nationalsozialismus, Kriegsende und Neuorientierung. Welche Erzählungen über diese Zeit haben sich in der Öffentlichkeit und in den Familien durchgesetzt? Was wurde nicht erzählt, um möglichst einer Verantwortung für die Verbrechen des NS-Regimes auszuweichen? Wir haben am 8. Mai 2025 mit Prof. Dr. Michael Epkenhans, Gründungsgeschäftsführer der Otto-von-Bismarck-Stiftung, und Dr. Sebastian Rojek, Universität Stuttgart, zwei Historiker zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, um über diese Fragen zu sprechen. Weiterlesen

Nikolaj Müller-Wusterwitz (l.) erzählte die Geschichte des Friedhofs und ausgewählter Grabstellen, die anregen, über die deutsche Geschichte nachzudenken.

Der erste Hinweis auf die bronzezeitlichen Gräber eröffnete einen kurzen Blick auf die lange Siedlungsgeschichte des Sachsenwaldes. Im Mittelpunkt sollten am vergangenen Sonnabend bei diesem Rundgang über den Waldfriedhof Aumühle-Wohltorf aber die Zeit des Nationalsozialismus und das Kriegsende 1945 stehen. Die Führung übernahm kenntnisreich Nikolaj Müller-Wusterwitz. Der Kulturwissenschaftler ist Mitglied des Friedhofsausschusses, außerdem bietet er regelmäßig für unsere Stiftung öffentliche Führungen durch das Bismarck-Museum und Friedrichsruh an. Dieser Rundgang stieß als Teil der Aumühler Veranstaltungsreihe „80 Jahre Kriegsende – Frieden“ auf große Resonanz: 53 Gäste schlossen sich an.

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Sein Tagebuch eröffnet nicht nur einen privaten Blick auf Ex-Kaiser Wilhelm II., sondern zeigt wie unter einem Brennglas auch den Diskurs, der in der frühen Weimarer Republik über die Wiedereinführung der Monarchie geführt wurde: Der Militärarzt Alfred Haehner diente vom November 1919 bis 1924 als Leibarzt von Wilhelm II. Er war als überzeugter Monarchist bereit gewesen, dem Hohenzollern ins niederländische Exil zu folgen. In dieser Zeit führte er ein Tagebuch, das im vergangenen Jahr von Prof. Dr. Sabine Mangold-Will ediert wurde.

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Luisa Götz arbeitet seit April 2025 als neue wissenschaftliche Mitarbeiterin an unserem Standort in Schönhausen/Elbe. In Südthüringen geboren, nahm sie nach ihrem Abitur das Studium der Fächer Geschichte und Deutsch für das Gymnasiallehramt in Würzburg auf. Dort legte sie 2022 ihr Erstes Staatsexamen ab und begann im Anschluss daran – gefördert durch die Hanns-Seidel-Stiftung – mit ihrer Dissertation.

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Das Gemälde zeigt eine Schlachtenszene aus dem Deutsch-Franzöischen Krieg 1870/71

Reitergefecht bei Mars-la-Tour, Gemälde von Emil Hünten (1827 – 1902), Öl/Leinwand, 1878 (Bismarck-Museum Friedrichsruh / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Unvorhersehbare Dynamiken, Ressourcenmangel oder Desillusionierung: Zahlreiche Faktoren bestimmen den Verlauf eines Krieges und seine Beendigung. Kein einzelner Akteur allein kann sie steuern, insbesondere dann nicht, wenn ihm der Wille zum Frieden fehlt. Diese Feststellung galt und gilt für Napoleon und Hitler ebenso wie für Putin, wie beim diesjährigen Hamburger Bismarck-Vortrag deutlich wurde. Der Historiker Prof. Dr. Jörn Leonhard (Universität Freiburg) stellte in der vollbesetzten Bibliothek des Warburg-Hauses in der vergangenen Woche als „Denkanstöße“ zehn Thesen „Über Kriege und wie man sie beendet“ vor.

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Die „Weißen Busse“ wurden vor ihrem Einsatz im Sachsenwald abgestellt. (Bildarchiv des Dänischen Nationalmuseums)

Zum Auftakt der Aumühler Veranstaltungsreihe „80 Jahre Kriegsende – Frieden“ war am vergangenen Donnerstag die Historikerin Ulrike Jensen eingeladen. Sie ist in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme für die politische Bildungsarbeit mit Jugendlichen zuständig und hatte für ihre Magisterarbeit die Rettungsaktion Weiße Busse erforscht. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf Interviews mit ehemaligen skandinavischen Häftlingen, die das schwedische Rote Kreuz kurz vor Kriegsende gerettet hatte. Organisatorische Knotenpunkte waren das damalige KZ Neuengamme und der Sachsenwald bei Friedrichsruh.

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Als der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. 1918 ins Exil in die Niederlande ging, wurde er dort zu einem geduldeten Gast. Sein letzter Wohnsitz, Huis Doorn, etwa 25 Kilometer östlich der Stadt Utrecht gelegen, wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Feindvermögen beschlagnahmt. Der niederländische Staat sah zunächst vor, den Besitz zu liquidieren und den Verkaufserlös für die Beseitigung von Kriegsschäden einzusetzen. Doch das Engagement Freiwilliger und dann auch staatlicher Stellen führte zu einer gänzlich anderen Entwicklung: Huis Doorn wurde als Museum eröffnet und lud als „Zeitmaschine“ ein, wie Prof. Dr. Jacco Pekelder es formuliert, in das höfische Leben in Miniaturformat einzutauchen. 2012 änderte sich diese Situation, das Museum wurde durch Sparmaßnahmen der Regierung in seiner Existenz bedroht.

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„Es war schön, nicht zu frieren“ – mit einem Vortrag über die Aktion Weiße Busse beginnen wir am Donnerstag, 3. April, um 19:30 Uhr im Historischen Bahnhof Friedrichsruh die Veranstaltungsreihe „80 Jahre Kriegsende – Frieden“. Bis Dezember bieten wir gemeinsam mit der Gemeinde und der Kirchengemeinde Aumühle, dem Augustinum und dem Kulturwissenschaftler Nikolaj Müller-Wusterwitz Veranstaltungen an, die an das Ende der NS-Diktatur und die langen Schatten der Aufarbeitung erinnern. Auf dem Programm stehen u.a. Vorträge und Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen, ein Chortheaterprojekt, eine Friedhofsführung und die Setzung eines Stolpersteins.

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Blick in den historischen Kornspeicher. Derzeit lässt die Gemeinde Schönhausen Außenwände und Dach sanieren.

Pünktlich zum 210. Geburtstag Otto von Bismarcks geht auch der Ausbau unseres Standorts in Schönhausen ein gutes Stück voran. In diesen Tagen beginnt eine weitere Sanierung der historischen Bismarck-Gebäude. Die Regie für die Instandsetzungen an dem Büro- und dem Ausstellungsgebäude (Inspektorenhaus und Bismarck-Museum) liegt bei der Gemeinde Schönhausen im Rahmen der Hochwasserschadensbeseitigungsmaßnahme. Deutlich sichtbar ist der Fortschritt auch bei der Außenhüllensanierung des alten Kornspeichers, die ebenfalls durch die Gemeinde im Rahmen der Schadensbeseitigung umgesetzt wird. Anschließend übernehmen wir den Innenausbau und die Einrichtung eines modernen und barrierefreien Stiftungsstandortes mit neuer Dauerausstellung.

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Wurde vor 140 Jahren in Berlin Afrika aufgeteilt? Eine zeitgenössische Karikatur zeigt den deutschen Reichskanzler und Gastgeber der Berliner Afrika-Konferenz 1884/85, Otto von Bismarck, wie er mit grobem Schnitt den afrikanischen „Kuchen“ aufteilt. Die Tischgesellschaft kommt dabei ohne einen Vertreter des großen, aus europäischer Sicht in weiten Teilen noch unentdeckten Kontinents aus.

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