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Von Dr. Ulf Morgenstern

Vor 110 Jahren wurde in Hamburg das größte Bismarck-Denkmal eingeweiht. Bis heute ist es das höchste seiner Art, seine Sanierung ist im letzten Jahr beschlossen worden. Dabei wendet die öffentliche Hand die Gelder dezidiert dem Hamburger Wahrzeichen und nicht der mythischen Rolandsfigur des Reichsgründers zu. Nach zwei Diktaturen ist man in Deutschland sensibel geworden in Sachen Personenkult, was sich nicht nur im politischen Stil in Bund und Ländern, sondern auch im Umgang mit dem historischen Erbe der deutschen Länder ausdrückt.

Kurz: Man tut sich nicht selten schwer mit Straßennamen, Denkmälern und anderen Ehrungen, die in vergangenen Zeiten für seinerzeit als verdienstvoll erachtete Führungsfiguren aus Politik und Militär errichtet worden.

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Liebe Besucher, Kollegen, Freunde und Förderer der Otto-von-Bismarck-Stiftung,

wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurück, das uns als eine Kette von Höhepunkten in Erinnerung bleiben wird. Aber auch die viele Arbeit mit den Sonderausstellungen, Vorträgen, Reisen und sonstigen Veranstaltungen im Bismarck-Jahr 2015 werden wir nicht so schnell vergessen. Ohne den Zuspruch des geneigten Publikums und die Kooperationsbereitschaft etlicher Partner in Wissenschaft und Kultur wären aber alle unsere Initiativen nichts gewesen.

Daher möchten wir uns am Ende des Jahres ganz herzlich bei allen bedanken, die Interesse an unserer Arbeit gezeigt haben und mit ihrer Teilnahme und Kritik das Jahr 2015 zu einem außergewöhnlichen gemacht haben, vielen Dank! Gemeinsam haben wir die für Deutschland „denkbar interessanteste Figur“ (Theodor Fontane) des 19. Jahrhunderts im In- und Ausland in Erinnerung gerufen, mit Stärken und Schwächen, historisch-kritisch wie es unserem Grundverständnis entspricht. Für die überall zu spürende Offenheit, das Interesse an unserem nicht eben stromlinienförmigen Gegenstand und wertvolle Anregungen möchten wir uns herzlich bedanken.

Ganz vorbei ist das Jahr noch nicht, daher der wichtige Hinweis für alle, die immer noch nicht genug von Bismarck haben: Unsere Häuser in Friedrichsruh bleiben vom 24. Dezember bis einschließlich 4. Januar geschlossen. Danach öffnen wir wieder die Türen, ganz weit zum Beispiel schon zum Neujahrsempfang am Freitagabend, dem 8. Januar. Bis dahin Frohe Weihnachten, kommen Sie gut ins neue Jahr und bleiben Sie uns gewogen!

Geschrieben von Dr. Maik Ohnezeit am Freitag, den 18. Dezember 2015 um 08:01 Uhr

Dass der Name des „Reichsgründers“ für allerlei Produkte des täglichen Bedarfs bis zum heutigen Tage genutzt wird, ist keine neue Erkenntnis. Motorräder, Rasiermesser, Tabakprodukte und anderes wurden schon zu Lebzeiten Otto von Bismarcks mit dessen Namen beworben. Auch an einigen Lebensmitteln ging der Name „Bismarck“ nicht spurlos vorbei. Der berühmt-berüchtigte „Bismarck-Hering“ zeugt ebenso davon wie ein „Bismarck-Salat“, das „Seezungenfilet à la Bismarck“ und das bekannte und schmackhafte Wasser aus dem Sachsenwald. Auch ein Kuchen, „Bismarck-Eiche“ genannt, wurde durch die Namensgebung „geadelt“.

So verwundert es nicht, dass auch Fleischgerichte nach dem überzeugten Gourmand Bismarck, dessen Tafel reichlich und mit herzhaften Speisen gedeckt war, benannt worden ist. Warum das so ist, erklärt uns die Zeitschrift „Adesso“ in ihrer Ausgabe 8/2015:

Da Otto von Bismarck sehr gern und reichlich Eier vertilgte, werden in der italienischen Küche bis heute eine Reihe von Speisen, insbesondere solche mit Fleisch, die mit Spiegeleiern kombiniert werden, „alla Bismarck“ genannt. Bei dem „Bistecca“ (Steak) alla Bismarck“ handelt es sich um ein in Butter oder Öl gebratenes Stück Rindfleisch, das mit zwei Spiegeleiern garniert wird. Das Fleisch soll ohne Knochen sein; es stammt für gewöhnlich aus der Lende des bedauernswerten Rindviehs. Handelt es sich um ein Filet, spricht man von einem „Filet alla Bismarck“ – wer hätte das gedacht?

Otto von Bismarck ist mittlerweile historisiert, doch ebenso wie der „Bismarck-Hering“ hat auch das „Steak à la Bismarck“ bis heute in italienischen wie deutschen Küchen überlebt. Na dann, guten Appetit!