In engster Absprache mit Frankreich bereitete Reichskanzler Otto von Bismarck im Frühjahr 1884 eine internationale Konferenz zur Regelung akuter Konflikte in Zentralafrika vor. Angestoßen worden war seine Initiative zur „Westafrika-Konferenz“ durch einen Vertrag, den Portugal und Großbritannien Ende Februar über die Besitzverhältnisse an der Kongo-Mündung geschlossen hatten. Denn damit drohte die Errichtung eines Sperrriegels zum Inneren des Kontinents mit höchst nachteiligen Folgen für den internationalen Handel, die weder das Deutsche Reich noch die Dritte Republik hinnehmen mochten.