Schlagwortarchiv für: deutches Kaiserreich

Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871), Anton von Werner, Öl auf Leinwand, 1885. Bismarck-Museum Friedrichsruh (© Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Wir schreiben den 18. Januar 1871. Während im nahen Paris französische Truppen einen letzten Durchbruchsversuch aus der seit Monaten belagerten Hauptstadt vorbereiten, setzt sich in Versailles gegen zehn Uhr früh ein illustrer Zug mit deutschen Fahnenträgern, Ehrenwachen und dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm von der Präfektur aus in Richtung Schloss in Bewegung. Beim Eintritt in den Vorhof stimmt ein Musikkorps das Lied „Was ist des Deutschen Vaterland“ von Ernst Moritz Arndt an. Wenig später trifft Preußens König Wilhelm I. ein und lässt sich von seinem Sohn in den Spiegelsaal geleiten, wo sie von einer erlauchten Schar deutscher Fürsten bereits erwartet werden. Nach einem kurzen Militärgottesdienst hält der König von einem Hochtritt aus eine knappe Ansprache, rühmt die „Wiederherstellung des Deutschen Reiches“ am 1. Januar und erklärt sich bereit, die ihm soeben angetragene „deutsche Kaiserwürde“ anzunehmen. Sodann nimmt er unter lautem Jubelruf die Glückwünsche der Festgemeinde entgegen.

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Auch einige persönliche Gegenstände Otto von Bismarcks sind in der Dauerausstellung im Historischen Bahnhof Friedrichsruh zu sehen. Dazu zählt eine Pillenschachtel der Berliner „Apotheke zum König Salomon“, die auf den 28. April 1897 datiert ist.

Bei dieser öffentlichen Führung werden „bittere Pillen“ der Politik Bismarcks aufgezeigt, wie die Unterdrückung der Sozialdemokratie, des politischen Katholizismus und der ethnischen Minderheiten. Hervorgehoben werden allerdings auch seine Erfolge, zu denen die Nationalstaatsgründung und die Einführung der Sozialversicherung zählen. Dabei veranschaulicht die Dauerausstellung, dass die Leistungen und Fehlleistungen des langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten Reichskanzlers nur im Kontext der vielfältigen Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Deutschland des 19. Jahrhunderts zu verstehen sind.

In dieser Dauerausstellung zu entdecken sind unter anderem Bismarcks Pass für die Reise nach St. Petersburg im Jahr 1859, die goldene Feder, mit der er 1871 den Friedensvertrag mit Frankreich unterzeichnete, Zeugnisse der deutschen Kolonialpolitik und Nippes, der den Bismarck-Mythos veranschaulicht.

Der Eintritt ist frei.