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Norbert Brackmann (li.), Vorsitzender des Fördervereins der Otto-von-Bismarck-Stiftung, und Festredner Günther Oettinger fanden vor dem Vortrag kurz Zeit für einen Meinungsaustausch.

Günther Oettinger verankerte seinen Vortrag im außenpolitischen Denken Otto von Bismarcks: So wie dieser nach der Reichsgründung die Stellung des Deutschen Reichs im europäischen Bezugsrahmen gedacht und seine Politik entsprechend ausgerichtet habe, sollte Europa heute seine globale Rolle definieren – ein Vorhaben, das mit Blick auf die weiterhin aufstrebende Wirtschaftsmacht China eine große Herausforderung sei.

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Eine Holzbrücke führt über einen schmalen Fluss, am anderen Ufer stehen Bäume.

Brücke im Billetal bei Silk (Foto: Michael Zapf)

Geschichten über Raubritter, Zisterzienserinnen und Otto von Bismarck, Wanderungen mit Eseln und ein Drachen, der als Wasserspeier seinen Dienst verrichtet – entlang der Bille ist einiges zu entdecken, wie Jan Peter Gehrckens (Text) und Michael Zapf (Fotos) in ihrem neuen Reise- und Wanderführer „Die Bille. Was sonst“ zeigen. Auf ihrer „Entdeckungsreise von der Quelle bis ins Herz Hamburgs“ haben sie sich auch Zeit für einen Abstecher entlang der Schwarzen Au genommen. Der Nebenfluss führte sie nach Friedrichsruh und damit zu uns in den Historischen Bahnhof und in das Bismarck-Museum.

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Zu sehen ist ein Felsbrocken, der nur wenig angeleuchtet ist.

Zu sehen ist hier nicht der Asteroid „Bismarck“, sondern „Bennu“. Dieser Himmelskörper ist in die Schlagzeilen geraten, weil er im nächsten und übernächsten Jahrhundert der Erde nahekommt. Die NASA erforscht ihn seit einigen Jahren mit der Raumsonde OSIRIS-Rex. Foto: NASA/ Goddard/ University of Arizona.

Bismarck ist als Namensgeber weltweit im öffentlichen Raum präsent. Ob als Denkmalsfigur, als Namenszug auf Straßenschildern oder auf Mineralwasserflaschen: An vielen Stellen finden sich noch Überreste des einstigen Ehrregimes für den bis ins Maßlose verehrten Politiker. Die höchste Konzentration der gelegentlich fremd gewordenen Benennungen findet sich erwartungsgemäß in Deutschland, wobei das Gebiet der alten Bundesrepublik führt. Die DDR hatte den „Sozialistenfresser“ mit einer damnatio memoriae belegt; Rück- oder Neubenennungen blieben nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten die Ausnahme.

Eine Ausnahme war 1991 in Thüringen zu verzeichnen. Der Astronom Freimut Börngen (geb. 1930), der im Laufe seines langen Berufslebens an der Thüringer Landessternwarte mehr als 500 Asteroiden entdeckte, benannte einen am 13. September 1991 erstmals durch ihn verzeichneten Himmelskörper aus der Dora-Asteroidenfamilie nach Bismarck. Börngens Schwerpunkte bei der Benennung lagen zu DDR-Zeiten auf Wissenschaftlern aus Astronomie, Medizin, Physik sowie auf Komponisten und Schriftstellern. Nach 1990 verewigte er ein breiteres Spektrum historischer Persönlichkeiten und, mit besonderem Interesse, geografische Orte in dem von ihm geschätzten Alpenraum, was ihm eine österreichische Auszeichnung einbrachte. Dass er vor 30 Jahren an Bismarck dachte, der 99 Jahre zuvor von Studenten in Jena rauschend und berauscht empfangen worden war, ist uns als Auszeichnung diese kleine Erinnerung wert.


Auf bismarckierung.de sammeln wir Erinnerungsorte rund um den Globus – das Weltall können wir damit leider nicht erfassen.