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„Karte von Central Afrika im Maassstabe von 1 : 5000000. Im Auftrage des Auswärtigen Amts, bearbeitet und gezeichnet von L. Friedrichsen, 1885“ (Université Bordeaux Montaigne, gemeinfrei)

Vor fast 140 Jahren kam es in Berlin zu einer Konferenz, die für die Zukunft der Menschen in Afrika, ihre politischen Systeme, Gesellschaften und Wirtschaften schwerwiegende Folgen haben sollte. Vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 diskutierten auf Einladung der Regierungen des Deutschen Reichs und Frankreichs Abgesandte europäischer Mächte sowie des Osmanischen Reichs und der USA über die Handelsfreiheit in den Regionen der Flüsse Kongo und Niger. Ohne auch nur einen Vertreter afrikanischer Interessen zu hören, legten sie Regeln fest, um Gebiete an der afrikanischen Küste in Besitz nehmen zu können, ohne sich dabei gegenseitig einer Kriegsgefahr auszusetzen.

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Bismarck vor Versailles, Gemälde von Wilhelm Camphausen (1818 – 1885), Deutschland, 1873, Öl auf Leinwand, Bismarck-Museum Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 232 (© Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Für den Verlauf des Deutsch-Französischen Krieges und insbesondere für Frankreich hatte dessen Niederlage in der Schlacht von Sedan am 2. September 1870 schwerwiegende Folgen: Die Gefangennahme Napoleons III. und die Flucht der Regentin sowie des Thronfolgers nach Großbritannien führten zum Zusammenbruch des Kaiserreichs und zur Ausrufung der Republik in Paris. Aus dem Exil heraus erhob Kaiserin Eugénie aber weiterhin Herrschaftsansprüche. Im September 1870 sondierte die neue republikanische Regierung Bedingungen für einen Waffenstillstand. Sie lehnte die deutschen Forderungen nach Abtretung des Elsass und von Teilen Lothringens jedoch entschieden ab, erklärte den Volkskrieg und stellte neue Armeen auf. Für die Deutschen war der Marsch auf Paris und dessen Einschließung nunmehr unabdingbar. Damit begann die zweite Phase des Krieges.

Aufgrund des deutschen Vormarsches und nach Bekanntwerden der deutschen Friedensbedingungen drohte eine Einmischung der europäischen Mächte in den Konflikt. Bismarck wollte demzufolge so rasch wie möglich Frieden zu seinen Bedingungen schließen. Daher forderte er gegen den Widerstand ranghoher Militärs die umgehende Beschießung der belagerten französischen Hauptstadt. Er hoffte, die Machthaber in Paris auf diese Weise zu einem Friedensabkommen zu zwingen.

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Der Ehrenbürgerbrief der Stadt Wismar, verliehen an Otto von Bismarck am 1. April 1895. Kolorierte Federzeichnung auf Pergament, Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr. A 327 (© Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Obwohl er Preuße war, erfreute sich Reichskanzler a. D. Otto von Bismarck in den bürgerlichen Kreisen der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz großer Beliebtheit. Vielerorts wurde sein 80. Geburtstag am 1. April 1895 gefeiert, die Städte Schwerin und Wismar verliehen ihm sogar die Ehrenbürgerwürde.

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