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Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Freitag, den 10. Juli 2015 um 07:43 Uhr
In den nächsten Wochen wird die halbe Republik wieder um den Globus reisen und Erholung und Bildung suchen. Im Zeitalter der Smartphones werden alle möglichen Eindrücke dabei augenblicklich zu Fotos. Einige werden an Freunde weitergeleitet, die meisten verstopfen allerdings später nur die Speicherkarten der Telefone. Damit das reflexhafte Fotografieren einen höheren Sinn bekommt, haben wir eine kleine Bitte. Sollten Sie zwischen Schwarzwald und Südafrika irgendwo auf einen unerwarteten Bismarck-Bezug stoßen, dann sichern Sie ihn für uns. Denkmäler, Straßenschilder, was auch immer: Wir sammeln für unser Wiki-Projekt www.bismarckierung.de die verschiedensten Bismarck-Orte. Hauptsache, der genaue Ort kann für den Eintrag in die Karte sicher angegeben werden.
Ihre Fotos können Sie uns einfach über facebook schicken oder Sie melden sie in der Kommentarfunktion bei bismarckierung.de
Und bitte scheuen Sie auch nicht vor Absonderlichkeiten und Nebensächlichkeiten zurück. Unser Bild zeigt etwa ein leicht mitgenommenes Taschenbuch in einem Antiquariat in Glenelg am Stadtstrand von Adelaide in Australien, aufgenommen am 3. Juli 2015. Sieben australische Dollar, umgerechnet 4,71 € sollte das Standardwerk A. J.P. Taylors aus dem Jahr 1955 dort kosten. Liefert jemand einen noch südlicheren Bismarck-Bezug? Oder einen östlicheren?
Gute Reise und einen schönen Urlaub wünscht das Team der Otto-von-Bismarck-Stiftung!
Im Rahmen der Pariser Sonderausstellung „Otto von Bismarck: L’homme – le pouvoir – le mythe“ im dortigen Goethe-Institut hat am 25. Juni eine Podiumsdiskussion über „Sozialstaatlichkeit in Deutschland und Frankreich gestern und heute“ stattgefunden. Eingeladen dazu hatte die deutsche Botschafterin Dr. Susanne Wasum-Rainer. Als Diskutanten traten der Chef des Bundeskanzleramts und Bismarck-Kenner Peter Altmaier, die Schweizer Historikerin und Bismarck-Biografin Sandrine Kott und der Bremer Sozialwissenschaftler Stephan Leibfried auf. Moderiert wurde die Runde von der Pariser Historikerin Hélène Miard-Delacroix. 120 Gäste waren der Einladung ins geschichtsträchtige Palais Beauharnais gefolgt, in dessen schon vom preußischen Kurzzeit-Gesandten Bismarck gelobten Garten sie im Anschluss mit den Experten ins Gespräch kommen konnten.
Ein rundum gelungener Abend, für den der eben nach Rom gewechselten Botschafterin und ihren Mitarbeitern herzlich zu danken ist. Merci beaucoup!
Auf unserem Bild: Prof. Dr. Ulrich Lappenküper (Vorstand und Geschäftsführer der Otto-von-Bismarck-Stiftung), Prof. Dr. Sandrine Kott (Universität Genf), Botschafterin Dr. Susanne Wasum-Rainer (noch Paris, jetzt schon Rom).
1862 wurde Otto von Bismarck von Paris nach Berlin und Babelsberg gerufen, auf einem Ölporträt hat er in der deutschen Botschaft in Paris in der Galerie der Chefs des Hauses einen festen Platz, nun ist er in ganz anderer Form zurückgekehrt. 153 Jahre nach seiner Demission als preußischer Gesandter ist der nachmalige Ministerpräsident und Reichskanzler wieder in der französischen Hapustadt präsent. In den Räumen des Pariser Goethe-Instituts wird in den nächsten Wochen eine Sonderausstellung der Otto-von-Bismarck-Stiftung zu sehen sein. Unter dem Titel „L’homme – Le pouvoir – Le mythe“ geht die Ausstellung wie die Petersburger und Londoner Schwesterschauen in einem eröffnenden Teil auf Bismarcks Leben und Wirken in allgemeinerer Hinsicht ein und behandelt in einem zweiten Teil sein besonderes Verhältnis zu Frankreich.
Zur Eröffnung hielt der Düsseldorfer Historiker Christoph Nonn am 17. Juni einen Vortrag über genau dieses Thema: „Bismarck und Frankreich“. In den nächsten Wochen folgen im Rahmenprogramm der Ausstellung ein Vortrag, eine Podiumsdiskussion und eine Konferenz des Deutschen Historischen Instituts Paris. Wir freuen uns über eine weitere Zusammenarbeit mit europäischen Kollegen und wünschen der Ausstellung interessierte Besucher!
Auf dem Foto erläutert der frankophile Geschäftsführer der Otto-von-Bismarck-Stiftung, Prof. Dr. Ulrich Lappenküper, die Arbeit der der Stiftung und die Konzeption der Ausstellung.