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Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 13. Juli 2015 um 10:10 Uhr
Seit 1882 wird in Kiel die bekannteste Regatta Deutschlands ausgetragen. In Bismarcks Regierungszeit segelten die stolzen Jachten also schon durch die Kieler Förde, aber der Kanzler hatte damit nichts zu tun. Anders als heute, wo es sogar eine „Fürst-Bismarck-Lounge“ bei der Regatta gibt.
Wilhelm II., der Bismarck im März 1890 den Stuhl vor die Tür stellte, bevor im Juli des Jahres zum 8. Mal die „Kieler Woche“ stattfand (die seit 1894 auch so heißt), war dagegen ein erklärter Fan des Wettbewerbs zur See. An Bord seiner Jacht „Meteor“ war der Marine-Enthusiast Dauergast bei der Regatta, die 1914 zum letzten Mal in seiner Regierungszeit veranstaltet wurde. Wie er sich nach langen Abenden stärkte? Wir wissen es nicht. Möglich ist, dass bereits er das herzhafte Menü orderte, mit dem die Segler heutzutage zu neuen Kräften kommen. Wenn auch der Hering bei ihm mit Sicherheit einen anderen Namen trug!
Unser Bild zeigt eine von Sedef Karakan fotografierte Angebotstafel in Kiel aus diesem Jahr. Die mit 5,50 € gnadenlos günstige Speise- und Getränkefolge gibt dem Begriff Katerfrühstück gleich noch eine zweite Bedeutung. Denn mit dem Genuss von Hering, Bier und Korn kämpft man nicht nur gegen einen Kater an, sondern arbeitet wohl auch direkt auf den nächsten zu. Na denn, Prost! Und natürlich: Mast- und Schotbruch!
Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Freitag, den 10. Juli 2015 um 07:43 Uhr
In den nächsten Wochen wird die halbe Republik wieder um den Globus reisen und Erholung und Bildung suchen. Im Zeitalter der Smartphones werden alle möglichen Eindrücke dabei augenblicklich zu Fotos. Einige werden an Freunde weitergeleitet, die meisten verstopfen allerdings später nur die Speicherkarten der Telefone. Damit das reflexhafte Fotografieren einen höheren Sinn bekommt, haben wir eine kleine Bitte. Sollten Sie zwischen Schwarzwald und Südafrika irgendwo auf einen unerwarteten Bismarck-Bezug stoßen, dann sichern Sie ihn für uns. Denkmäler, Straßenschilder, was auch immer: Wir sammeln für unser Wiki-Projekt www.bismarckierung.de die verschiedensten Bismarck-Orte. Hauptsache, der genaue Ort kann für den Eintrag in die Karte sicher angegeben werden.
Ihre Fotos können Sie uns einfach über facebook schicken oder Sie melden sie in der Kommentarfunktion bei bismarckierung.de
Und bitte scheuen Sie auch nicht vor Absonderlichkeiten und Nebensächlichkeiten zurück. Unser Bild zeigt etwa ein leicht mitgenommenes Taschenbuch in einem Antiquariat in Glenelg am Stadtstrand von Adelaide in Australien, aufgenommen am 3. Juli 2015. Sieben australische Dollar, umgerechnet 4,71 € sollte das Standardwerk A. J.P. Taylors aus dem Jahr 1955 dort kosten. Liefert jemand einen noch südlicheren Bismarck-Bezug? Oder einen östlicheren?
Gute Reise und einen schönen Urlaub wünscht das Team der Otto-von-Bismarck-Stiftung!
Im Rahmen der Pariser Sonderausstellung „Otto von Bismarck: L’homme – le pouvoir – le mythe“ im dortigen Goethe-Institut hat am 25. Juni eine Podiumsdiskussion über „Sozialstaatlichkeit in Deutschland und Frankreich gestern und heute“ stattgefunden. Eingeladen dazu hatte die deutsche Botschafterin Dr. Susanne Wasum-Rainer. Als Diskutanten traten der Chef des Bundeskanzleramts und Bismarck-Kenner Peter Altmaier, die Schweizer Historikerin und Bismarck-Biografin Sandrine Kott und der Bremer Sozialwissenschaftler Stephan Leibfried auf. Moderiert wurde die Runde von der Pariser Historikerin Hélène Miard-Delacroix. 120 Gäste waren der Einladung ins geschichtsträchtige Palais Beauharnais gefolgt, in dessen schon vom preußischen Kurzzeit-Gesandten Bismarck gelobten Garten sie im Anschluss mit den Experten ins Gespräch kommen konnten.
Ein rundum gelungener Abend, für den der eben nach Rom gewechselten Botschafterin und ihren Mitarbeitern herzlich zu danken ist. Merci beaucoup!
Auf unserem Bild: Prof. Dr. Ulrich Lappenküper (Vorstand und Geschäftsführer der Otto-von-Bismarck-Stiftung), Prof. Dr. Sandrine Kott (Universität Genf), Botschafterin Dr. Susanne Wasum-Rainer (noch Paris, jetzt schon Rom).