Blog

Auf dem Sprung in die Sommerpause muss es nach langer Zeit einfach mal wieder raus: Ein großes Lob an unsere studentischen Hilfskräfte! Von der Museumsaufsicht, über die Besucherführung und die Tagungsbegleitung bis zur handfesten Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit: alles würde länger dauern und wäre mühsamer, wenn sich nicht fast täglich fleißige Helfer aus der Stadt aufmachen würden in den Wald, um dem „Kernteam“ der Bismarck-Stiftung unter die Arme zu greifen.

Da sich die Kommilitonen aber nur selten sehen, weil ihre Arbeitszeiten im Tagesgeschäft über die Wochentage verteilt sind, gibt es selten Gelegenheiten für ein gemeinsames Bild. Aufgenommen an einem der bisher noch raren Hochsommertage hier im Norden zeigt das Foto neben zwei schon etwas länger exmatrikulierten Historikern (v.l.n.r) die aufstrebenden Rayk Unger, Sedef Karakan, die Chefeinteilerin der Studis Gaby Wurl, Tobias Köhler (von der Stud. HK zu Wiss. HK aufgestiegen), Dorothee Cordes und Katharina Reissmann.

Ihnen und dem hier nicht abgebildeten Hannes Mühlbock herzlichen Dank für Ihren Einsatz in Friedrichrsuh und einen schönen und hoffentlich erholsamen Sommer!

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 18. Juli 2016 um 15:11 Uhr

… wie wenig verschlafen Friedrichsruh und der Sachsenwald sind, im Gegenteil, wie sehr man unter den rauschenden Buchenkronen jeweils zeitgenössisch à jour ist, dass wussten die Zeitgenossen Bismarcks in ihrer uns fernen Gegenwart ebenso wie die Kolonialrevisionisten der Zwischenkriegszeit oder die Terroristen der RAF, die hier Waffen und Geld versteckten.

Da ist uns eine der neuesten Entwicklungen lieber: Pokémon Go ist da, hier im Wald, live und in Farbe. Wenn man denn den virtuellen Monstern etwas abgewinnen kann und sie überhaupt sieht. Wer das tut, kann hier auf ungefährlichere Art und Weise auf die Jagd gehen als in der Stadt, wo man mit stierem Blick auf das Smartphone leicht mal unter die Räder kommen oder sogar erschossen werden kann.

Hier läuft man höchstens gegen einen Baum. Zumindest so lange wie, der elektronische Zeitvertreib aus Japan „in“ und „hip“ und nicht selbst schon wieder Zeitgeschichte ist. Dann sind wir gespannt auf den nächsten in Echtzeit hier eintreffenden Wahnsinn kommender Gegenwarten.

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 18. Juli 2016 um 10:23 Uhr

Es gibt sie noch, die guten alten Konditoreien aus der Zeit vor Donoughts und Bagles. Eine davon befindet sich in der Hellbrookstraße 61 in Hamburg Barmbek. Der Laden ist eine Institution, die mit der Zeit geht. Davon zeugt der gepflegte Online-Shop.

Wer allerdings nur dort einkauft, verpasst einen Sprung in die politische Kulturgeschichte. Im Ladengeschäft gibt es nämlich eine Wand mit gebackenen Miniaturen aus der Hamburger Geschichte. Und zu denen gehören neben dem Michel und dem Rathaus auch der auf das „Hummel, Hummel“ der Straßenkinder „Mors, Mors!“ [1] anwortende Wasserträger und – na? – klar: Bismarck! Der Kanzler im Profil, eingrahmt von Allegorien aus der Tier- und Pflanzenwelt, eine kulinarische Profanisierung des Heldenkults von ehedem.

Ob 2016 noch jeder, der zwischen Brötchen und Baiser den Blick schweifen lässt, den einstmal ikonischen Glatzkopf erkennt, ist natürlich eine andere Frage. Funktioniert hat die Assoziation bei Frank Fischer, dem herzlich für diese Zuschrift zu danken ist.

[1] Joachim W. Franck, Hummel, in: Franklin Kopitzsch/Dirk Brietzke (Hrsg.), Hamburgische Biografie Bd. 3, Göttingen 2006, S. 176f