Die Hamburger Nachrichten veröffentlichten einen Tag nach Bismarcks Ableben am 30. Juli 1898 einen Nachruf, der ganz im Ton der Mythenbildung gehalten war:
„Daß deutsche Volk ist von einem Schlage getroffen worden, wie es ihn härter und schwerer seit dem Tode Kaiser Wilhelm’s I. nicht empfunden hat. Gestern Abend hat Fürst Bismarck seine Augen zum ewigen Schlummer geschlossen. Welche Feder wäre im Stande, den Schmerz zu schildern, mit der diese Trauerbotschaft das ganze Vaterland erfüllt! Trotz des hohen Alters des heimgegangenen nationalen Helden und seiner schweren Erkrankung wird die Kunde von dem plötzlichen Tode des Allverehrten, Allgeliebten mit der vollen Wucht einer namenlos großen, erschütternden Unglücksbotschaft wirken; […] Auch er, der Bezwinger einer ganzen Welt, der Schöpfer des Deutschen Reiches, hat sterben müssen – ein Mensch wie Alle!“