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Kräuterbitter, Hersteller: H. E. Jacobus; Pommern, Schivelbein, Ende des 19. Jahrhunderts, Material: Glas, Maße: 9,3 cm (B) x 7,1 cm (T) x 28,5 cm (H), aufbewahrt in Friedrichsruh

Während seiner Amtszeit versuchte Bismarck dem grassierenden Alkoholismus mit hohen Steuern beizukommen. Privat war der Reichskanzler einem guten Tropfen jedoch nicht abgeneigt. Gelangte sein Abbild deshalb auf das Etikett dieses Kräuter-Bitters aus dem 19. Jahrhundert?

Der Historiker Golo Mann sagte einmal, Geschichte entstehe durch die Auseinandersetzung mit der vergangenen Wirklichkeit und ihrer hinterlassenen Spuren in den historischen Quellen.1 Als Anhaltspunkt für die Geschichte über die vergangene Wirklichkeit dient eine eher außergewöhnliche Quelle. Sind es meist Urkunden oder andere schriftliche Dokumente, manchmal ein Gemälde oder eine Büste, die als Ausgangspunkt für Forschungen dienen, so ist es hier ein Fundstück, das eine Dame aus der Nähe von Hof im Keller ihrer Großmutter fand.

Es handelt sich um eine ungeöffnete Flasche Kräuter-Bitter namens „Bismarck Bitter“, die aus grünem Glas besteht. Als Hersteller des Getränks benennt das Etikett einen gewissen „H. E. Jacobus“ und vermerkt als Abfüllungsort und Gründungsdatum der Destille „Schivelbein 1849“. Verziert ist die Flasche daneben mit einem Bildnis Bismarcks in Uniform, an auffallender Stelle mit dem Eisernen Kreuz behangen. Die Flasche wird als „Deutsches Erzeugnis“ gekennzeichnet und eine noch teilweise erhaltene Banderole zeichnet den Likör als „Originalabfüllung“ aus. Die Flasche ist ungeöffnet und mit einem Korken verschlossen.

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