Sein Tagebuch eröffnet nicht nur einen privaten Blick auf Ex-Kaiser Wilhelm II., sondern zeigt wie unter einem Brennglas auch den Diskurs, der in der frühen Weimarer Republik über die Wiedereinführung der Monarchie geführt wurde: Der Militärarzt Alfred Haehner diente vom November 1919 bis 1924 als Leibarzt von Wilhelm II. Er war als überzeugter Monarchist bereit gewesen, dem Hohenzollern ins niederländische Exil zu folgen. In dieser Zeit führte er ein Tagebuch, das im vergangenen Jahr von Prof. Dr. Sabine Mangold-Will ediert wurde.
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Umfangreiche Auswertungen von Korrespondenzen und weiteren Dokumenten bilden die Grundlage von drei Dissertationen, in denen die politischen Rollen des Kaiserpaares Wilhelm I. und Augusta neu bewertet werden. Dr. Susanne Bauer porträtiert Augusta auf der Basis ihrer umfangreichen Briefkommunikation als europäische Netzwerkerin und Beraterin ihres Mannes, die auch eigene Anliegen verfolgte. Dr. Jan Markert zeigt Wilhelm I. als lernfähigen Thronanwärter und preußischen König, der aus der Revolutionserfahrung 1848 langfristig seine eigenen Schlüsse zog, um die Herrschaft der Hohenzollern abzusichern. In Bismarck fand er dafür seinen idealen Ministerpräsidenten und Reichskanzler. An diese Bestandsaufnahme schließt Dr. Frederik Frank Sterkenburgh mit seinen Erkenntnissen über die Rolle Wilhelms I. als erster Deutscher Kaiser an, der gezielt sein öffentliches Bild in der Geschichte verankerte. Seine Auffassung, wie ein Kaiser selbst zu herrschen habe, gab er zudem an seinen Enkel, den späteren Kaiser Wilhelm II., weiter. Dieser folgte den Vorstellungen seines Großvaters allerdings ohne politische Anpassungen an seine eigene Zeit – mit allen Konsequenzen für den weiteren Verlauf der deutschen Geschichte.
Die drei Bücher wurden am 6. Februar im Historischen Bahnhof Friedrichsruh vorgestellt.

Großherzogliches Schloss zu Darmstadt. Blick vom Hoftheater auf das Nordportal mit dem Wallhäuschen und der Renaissance-Anlage, im Hintergrund ist das zweiflügelige barocke „Neuschloss“ zu erkennen; Fotografie, Deutschland, um 1890, Abzug auf Papier, Pappe (Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 389).
Das im Zentrum Darmstadts gelegene Schloss geht auf eine Wasserburg der Grafen von Katzenelnbogen aus dem 13. Jahrhundert zurück und war über Jahrhunderte offizielle Residenz der Landgrafen von Hessen-Darmstadt und der Großherzöge von Hessen (ab 1806). Diese nutzten es jedoch selten als Wohnsitz. Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts erweiterten die Grafen von Katzenelnbogen die Wasserburg. Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts 1479 fielen Titel und Herrschaft an die Landgrafen von Hessen, die den Bau in der Folgezeit jedoch vernachlässigten.

Das Gutshaus in Varzin, Gartenansicht, Fotografie von 1898 (Fotoalbum Varzin, Nachlass Otto von Bismarck, Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung)
Ein beinahe verfallenes Schulgebäude und ein Gutsherr, der sich seiner Verantwortung als „Schulpatron“ entledigen wollte, um die Kosten für den Unterricht zu sparen: Der Dienstantritt im Gutsbezirk Varzin in Hinterpommern am 30. März 1886 konfrontierte den Lehrer Bernhard Eduard Haberland mit einem Berufsalltag, der sowohl von traditionellen Verantwortlichkeiten als auch von Ausstattungsmängeln geprägt war, die laut Gesetz längst hätten beseitigt sein sollen. Unterrichtsräume und eigene Unterkunft waren in einem denkbar schlechten Zustand, aber dennoch sollte diese Stelle für ihn zu einer besonderen Station auf seinem Lebensweg werden: Das Gut gehörte Reichskanzler Otto von Bismarck.

Königliches Schloss zu Berlin. Blick von Südosten auf die Lange Brücke mit dem Reiterdenkmal für den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm sowie auf die Südfassade (Schlossplatzflügel) mit den Portalen II (links) und I (rechts) und die Ostfassade (Spreeflügel) des Schlosses; Fotografie, Deutschland, um 1890, Abzug auf Papier, Pappe, Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 389.
Das einst auf der Berliner Spreeinsel gelegene Residenzschloss war seit 1443 Wohn- und Arbeitsort der Kurfürsten von Brandenburg und späteren Könige von Preußen und Deutschen Kaiser. Es diente auch als Sitz von Behörden und Gerichten. Unter Kurfürst Friedrich II. wurde zwischen 1443 und 1451 die erste Schlossanlage als Burg errichtet. Diese ließ Kurfürst Joachim II. abtragen und durch ein unbefestigtes Schloss im Renaissancestil ersetzen. Unter Kurfürst Johann Georg wurden Ende des 16. Jahrhunderts der Westflügel sowie die Hofapotheke errichtet. Kurfürst Friedrich Wilhelm I. verfügte die Renovierung des durch den Dreißigjährigen Krieg im Verfall begriffenen Schlosses, das unter seinem Sohn, König Friedrich I., schließlich zu einer der bedeutendsten barocken Schlossanlagen nördlich der Alpen um- und ausgebaut wurde.

Stefanie Micksch-Donohoe (l.) und Julie Micksch vor den Porträts ihrer Vorfahren Emil und Dora Specht. Die Gemälde sind derzeit im Historischen Bahnhof Friedrichsruh zu sehen.
Über einen weiten Umweg sind zwei Gemälde in den Sachsenwald zurückgekehrt. Sie gehörten zum Besitz der Nachfahren der Familie Specht, deren Geschichte einzigartig mit Friedrichsruh, Aumühle und Otto von Bismarck verbunden ist. Nun sind die Porträts von Emil und Dora Specht durch eine Schenkung Teil der Sammlung der Otto-von-Bismarck-Stiftung geworden.

Großherzogliches Schloss zu Karlsruhe. Blick vom Schlossplatz auf den Ehrenhof und die Südfassade; Fotografie, Deutschland, um 1890, Abzug auf Papier, Pappe, Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 389.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde 1689 Schloss Karlsburg, die Residenz der Markgrafen von Baden-Durlach, in Durlach zerstört. Da sich der Wiederaufbau verzögerte, beschloss Markgraf Karl III. Wilhelm 1715, in einiger Entfernung von Durlach einen dreiflügeligen Schlossneubau im Barockstil zu errichten, um den sich eine Stadt entwickelte („Carols Ruhe“). Das Zentrum der gesamten Anlage von Schloss, Schlosspark und Stadt dominiert bis heute ein achteckiger Turm, dem das Schlossgebäude vorgesetzt wurde. Mitte des 18. Jahrhunderts bereits baufällig, wurden das einst in Teilen aus Holz errichtete Schloss und der Lustgarten von Markgraf Karl Friedrich in einer über zwanzig Jahre dauernden Phase umgestaltet.

Die deutsch-polnische Konferenz problematisierte wichtige Stationen der deutschen Russlandpolitik. Foto: Bundeskanzler Konrad Adenauer (winkend) kehrt im September 1955 von seiner Moskaureise zurück (Bundesarchiv, Bild 146-2005-0141 / Wolf, Helmut J. / CC-BY-SA 3.0).
„Warschauer Zerrbilder“ betitelte Reinhard Veser jüngst einen Artikel in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ über die politischen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland. So lügenhaft und verzerrt das von der Warschauer Regierung gezeichnete Bild von Deutschland auch sei, dürfe dieses Verhalten aber nicht den Blick dafür versperren, „dass es im deutsch-polnischen Verhältnis tiefer liegende Probleme gibt, für die nicht die polnische Seite verantwortlich ist“. Konkret meinte Veser damit eine aus der Geschichte erwachsene „asymmetrische Beziehung“ sowie ein bis in die Gegenwart reichendes „herablassendes Verhalten von Deutschland gegenüber Polen“.
Lebendiges Anschauungsmaterial für die aktuellen Schwierigkeiten im polnisch-deutschen Verhältnis lieferte eine vom West-Institut Poznan in Kooperation mit der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und der Otto-Bismarck-Stiftung organisierte Konferenz über „Deutsche Russlandpolitik: Geschichte – Gegenwart – Perspektiven“, die am 25. Oktober im Centrum Zielna, Warschau, stattfand. Dass die durch den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine ausgelösten politischen Verwerfungen in Europa die wissenschaftliche Sphäre nicht unberührt lassen würden, konnte kaum überraschen. Doch auch ohne sie wären die Diskussionen in Warschau wohl kaum weniger kontrovers verlaufen. Zu tief saß das Unverständnis so manches polnischen Teilnehmers für die preußische bzw. deutsche Russlandpolitik der vergangenen 300 Jahre.

Henry Kissinger, Fotografie von Bernard Gotfryd, New York City 1982 (Library of Congress, gemeinfrei)
Als streitbar und umstritten gilt er, der frühere US-amerikanische Außenminister Henry Kissinger1. Dennoch finden seine nicht selten monumentalen Bücher ein aufmerksames Publikum. Seit nunmehr 60 Jahren befasst er sich darin mit den „Herausforderungen der Macht“ und den „Antworten der Staatskunst“2 – zunächst als Historiker an der Harvard University, dann als politischer Akteur der US-amerikanischen Administration und Memoirenschreiber, schließlich als Elder Statesman3. Nun liegt sein neuestes Werk vor: „Staatskunst“4.
Der Titel führt ein wenig in die Irre, geht es in den „sechs Lektionen für das 21. Jahrhunderts“ nicht eigentlich um die breite analytische Durchdringung dessen, was „Staatskunst“ ist oder Kissinger dafür hält, sondern um einige von ihm ausgewählte Staatenlenker und eine Staatenlenkerin der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Allerdings webt Kissinger in die biografischen Beschreibungen immer wieder Erörterungen darüber ein, was er unter „großer Staatskunst“ versteht: „die Fähigkeit, langfristig zu inspirieren und eine Vision am Leben zu erhalten“ (S. 76); die Kraft, „geerbt[e] Umstände“ zu überwinden und „Gesellschaften an die Grenzen des Möglichen“ zu führen (S. 25); das Geschick, „sich nicht von der Stimmung des Augenblicks mitreißen zu lassen“ (S. 375).

Im November zeigt unser Kalender „Historisches Friedrichsruh“ die Fotografie „Friedrichsruh vom Park gesehen“, aufgenommen im Jahr 1884 von Strumper & Co., Hamburg
„Der Park ist ein Waldausschnitt, der durch gärtnerische Anlagen unter Ausnutzung des alten Fabrikteiches ein freundliches Aussehen gewonnen hat. Der Boden neigt sich zum Teich hinab und trägt vor der geräumigen offenen Terrasse an der Rückseite des Hauses einen großen Rasen. Die durch den Teich fließende Au bringt es im Park zu einem Miniaturwasserfall und hüpft in anmutigem Gefälle über Felder und Grand, zwischen Wiesen und Waldhängen zu Tal. Ihr ist es gleich, wer sich an ihrem Plätschern erfreut und ob ihre Kraft in handwerklichen Dienst gezwängt wird.“
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Eine geflügelte Putte mit Pickelhaube, eine andere mit leerem Sektglas und ein finster blickender Kaiser Barbarossa gehören zu den vielen Details, die sich auf dem Ehrenbürgerbrief Berlins für Otto von Bismarck entdecken lassen. Diese Urkunde war 1871 als Auftragsarbeit an Adolph Menzel (1815-1905) vergeben worden, der die Gouache auf Pergament voller Anspielungen und nicht ohne Ironie ausführte.
Menzel war seit 1856 Professor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin und hatte wiederholt Aufträge des preußischen Königshauses angenommen. Seine Aufmerksamkeit galt allerdings auch politischen und sozialen Themen. 1848 malte er das Gemälde „Aufbahrung der Märzgefallenen“, das als eines der ersten Werke politisch engagierter Malerei in Deutschland gilt. Ebenso wie die Revolution blieb es unvollendet. 1875 schuf er „Das Eisenwalzwerk“, für die Studien hatte er die Königshütte in Oberschlesien besucht. Dieses Bild ist in der Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“ im Historischen Bahnhof Friedrichsruh als begehbarer Raum zu erleben.
Dr. Claudia Czok (Geheimes Staatsarchiv Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin) wird ihren Vortrag Menzel, Bismarck und den aufschlussreichen und keineswegs zufälligen Details des Ehrenbürgerbriefs widmen. Damit steht ein Exponat im Mittelpunkt des Abends, das im Original im Bismarck-Museum Friedrichsruh zu sehen ist.
Der Neujahrsempfang ist eine gemeinsame Veranstaltung der Otto-von-Bismarck-Stiftung und ihres Fördervereins. Im Anschluss an den Vortrag findet ein Empfang statt.
Bitte melden Sie sich bis zum 5. Januar 2026 unter der Telefonnummer 04104/97710 oder per Mail an info@bismarck-stiftung.de an.
Foto- und Filmaufnahmen
Auf der Veranstaltung wird fotografiert und gefilmt. Mit der Teilnahme stimmen Sie der Anfertigung und Veröffentlichung der Fotografien und Videoaufnahmen zu, auf denen Sie abgebildet sein können. Die Einwilligung können Sie gegenüber der Stiftung jederzeit widerrufen.
Das berühmte Gemälde „Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871)“ des Malers Anton von Werner, zahlreiche weitere Geschenke, Dokumente und persönliche Gegenstände zeugen im Bismarck-Museum Friedrichsruh vom Lebensweg Otto von Bismarcks, seiner Politik und dem Kult um seine Person. Bei dieser öffentlichen Führung steht die Rolle, die ihm in der Erinnerungskultur der Deutschen zugeschrieben wurde, im Mittelpunkt.
Eintritt frei, Mindestteilnehmerzahl: 4 Personen
Bitte beachten Sie: In einigen Räumen des Bismarck-Museums ist die Sonderausstellung „Volkes Stimme! Parlamentarismus und demokratische Kultur im Deutschen Kaiserreich“ zu sehen.
1875, vier Jahre nach der Reichsgründung, vollendete der Maler Adolph Menzel das Gemälde „Das Eisenwalzwerk“. In der Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“ im Historischen Bahnhof Friedrichsruh ist es als begehbarer Raum zu erleben und illustriert eindrucksvoll die Industrialisierung, die Deutschland im 19. Jahrhundert stark veränderte. Bei dieser öffentlichen Führung werden die Zusammenhänge zwischen den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und der Politik Otto von Bismarcks aufgezeigt. Zur Bilanz des langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten Reichskanzlers zählen Erfolge wie die Nationalstaatsbildung und die Einführung der Sozialversicherungen, aber auch Fehlleistungen wie die Unterdrückung der Sozialdemokratie, des politischen Katholizismus und der ethnischen Minderheiten.
In dieser Dauerausstellung zu entdecken sind unter anderem Bismarcks Pass für die Reise nach St. Petersburg im Jahr 1859, die goldene Feder, mit der er 1871 den Friedensvertrag mit Frankreich unterzeichnete, Zeugnisse der deutschen Kolonialpolitik und Nippes, der den Bismarck-Mythos veranschaulicht.
Der Eintritt ist frei.
Die Außen- und Bündnispolitik Otto von Bismarcks beschäftigte nicht nur die europäischen Königshäuser und Regierungen, sondern auch die Karikaturisten. Die Zeichnung „Verantwortungsvoller Posten. Europas Central-Weichensteller“ erschien im Oktober 1887 in der Zeitung „Kladderadatsch“. Halb belustigt, halb respektvoll wird gezeigt, wie Bismarck versucht, den Weg Frankreichs hin zu einem Revanchekrieg abzubiegen, und dabei aufpassen muss, andere Mächte nicht aus dem Blick zu verlieren.
Bei dieser öffentlichen Führung in der Dauerausstellung im Historischen Bahnhof Friedrichsruh wird aufgezeigt, dass die Politik Otto von Bismarcks nur vor dem Hintergrund vielfältiger Entwicklungen in der Innen- und Außenpolitik, in Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen ist. Zur Bilanz des langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten Reichskanzlers zählen Erfolge wie die Nationalstaatsbildung und die Einführung der Sozialversicherungen, aber auch Fehlleistungen wie die Unterdrückung der Sozialdemokratie, des politischen Katholizismus und der ethnischen Minderheiten.
In dieser Dauerausstellung zu entdecken sind unter anderem Bismarcks Pass für die Reise nach St. Petersburg im Jahr 1859, die goldene Feder, mit der er 1871 den Friedensvertrag mit Frankreich unterzeichnete, Zeugnisse der deutschen Kolonialpolitik und Nippes, der den Bismarck-Mythos veranschaulicht.
Der Eintritt ist frei.
Wenige Wochen, nachdem er Deutscher Kaiser geworden war, besuchte Wilhelm II. Ende Oktober 1888 Reichskanzler Otto von Bismarck in Friedrichsruh. Ihr spannungsreiches Verhältnis und Bismarcks Entlassung aus allen Ämtern, die 1890 folgte, werden in der Dauerausstellung im Historischen Bahnhof Friedrichsruh mit dieser Fotografie, der Karikatur „Der Lotse geht von Bord“ und einem Gemälde des Malers Franz von Lenbach illustriert.
Bei dieser öffentlichen Führung wird aufgezeigt, dass die Politik Bismarcks nur vor dem Hintergrund vielfältiger Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen ist. Zur Bilanz des langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten Reichskanzlers zählen Erfolge wie die Nationalstaatsbildung und die Einführung der Sozialversicherungen, aber auch Fehlleistungen wie die Unterdrückung der Sozialdemokratie, des politischen Katholizismus und der ethnischen Minderheiten.
In dieser Dauerausstellung zu entdecken sind unter anderem Bismarcks Pass für die Reise nach St. Petersburg im Jahr 1859, die goldene Feder, mit der er 1871 den Friedensvertrag mit Frankreich unterzeichnete, Zeugnisse der deutschen Kolonialpolitik und Nippes, der den Bismarck-Mythos veranschaulicht.
Der Eintritt ist frei.
Otto von Bismarck liebte Spaziergänge und war oft mit seinen Hunden in Friedrichsruh und im Sachsenwald unterwegs. Oft passten ihn dabei seine Verehrerinnen und Verehrer für einen Plausch ab, manchmal lag auch ein Fotograf auf der Lauer. Auf dem Rundgang „Friedrichsruh entdecken“ folgen wir aber nicht nur seinen Wegen. Zu entdecken ist die lokale Geschichte von der Frühindustrialisierung und den Anfängen des Tourismus bis in die Gegenwart: Heute ist Friedrichsruh ein Ort der Erinnerung an den ersten Reichskanzler und die deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert.
Der dreistündige Rundgang unter der Leitung von Nikolaj Müller-Wusterwitz startet um 15 Uhr im Bismarck-Museum, eingeplant ist eine Pause im Café Vanessa (Eintritt in den Schmetterlingsgarten für diese Pause frei). Die Teilnahme ist kostenlos.
Abb.: „Begrüßung“, Fotografie aus der Reihe „Bismarckbilder aus dem Sachsenwalde“, Verlag der Literarischen Gesellschaft, Leipzig 1892
Auch einige persönliche Gegenstände Otto von Bismarcks sind in der Dauerausstellung im Historischen Bahnhof Friedrichsruh zu sehen. Dazu zählt eine Pillenschachtel der Berliner „Apotheke zum König Salomon“, die auf den 28. April 1897 datiert ist.
Bei dieser öffentlichen Führung werden „bittere Pillen“ der Politik Bismarcks aufgezeigt, wie die Unterdrückung der Sozialdemokratie, des politischen Katholizismus und der ethnischen Minderheiten. Hervorgehoben werden allerdings auch seine Erfolge, zu denen die Nationalstaatsgründung und die Einführung der Sozialversicherung zählen. Dabei veranschaulicht die Dauerausstellung, dass die Leistungen und Fehlleistungen des langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten Reichskanzlers nur im Kontext der vielfältigen Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Deutschland des 19. Jahrhunderts zu verstehen sind.
In dieser Dauerausstellung zu entdecken sind unter anderem Bismarcks Pass für die Reise nach St. Petersburg im Jahr 1859, die goldene Feder, mit der er 1871 den Friedensvertrag mit Frankreich unterzeichnete, Zeugnisse der deutschen Kolonialpolitik und Nippes, der den Bismarck-Mythos veranschaulicht.
Der Eintritt ist frei.












