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Unser Wandkalender zeigt in diesem Jahr das historische Friedrichsruh. Im März ist eine Fotografie des Fürstlichen Sägewerks zu sehen, aufgenommen um 1900 von der Wilhelm Hoffmann AG, Dresden (Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung). Das Sägewerk lag direkt an der Bahnlinie Hamburg-Berlin, die damals in Friedrichsruh mehrgleisig ausgebaut war. 1992 brannte es vollständig ab.

War er reich genug, um ein Fürst sein zu können? Otto von Bismarck erhielt am 21. März 1871 ein eigenhändiges Schreiben des preußischen Königs und deutschen Kaisers Wilhelm I., in dem dieser ihn in den Fürstenstand erhob. Aber seine Freude fiel nur verhalten aus, wurde doch von den Angehörigen eines Standes auch eine standesgemäße Lebensführung erwartet: „Das Gefühl, daß man als Graf wohlhabend sein kann, ohne unangenehm aufzufallen, als Fürst aber, wenn man letzteres vermeiden will, reich sein muß, hat mich seitdem nie wieder verlassen“, schrieb Bismarck in seinen „Gedanken und Erinnerungen. Seine Sorge wurde aber gemindert durch ein Geschenk, das er zusammen mit der Ernennung erhielt: den Sachsenwald mit 25.000 Morgen Wald und 2.000 Morgen Land, meist Wiesen.

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Seit 2003 haben Dr. Rudolf Seiters und Hans-Ulrich Klose als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums die Geschicke unserer Stiftung maßgeblich mitgeprägt. Gestern übernahmen Norbert Brackmann und Herlind Gundelach den Stab: Sie wurden auf der konstituierenden Online-Sitzung des neuen Kuratoriums zum Vorsitzenden und zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die Bestellungsurkunden der Kuratoriumsmitglieder im vergangenen Jahr unterzeichnet.

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Historische Karte der Provinz Schleswig-Holstein aus dem Jahr 1905.

Weder eigenstaatliche Unabhängigkeit noch Integration in das dänische Königreich – für viele deutsch wie dänisch gesinnte Menschen in Schleswig und Holstein folgte auf den Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und den Deutschen Krieg 1866 nicht, was sie sich jeweils erträumt hatten. Stattdessen wurden beide Herzogtümer als gemeinsame Provinz in den preußischen Staat integriert. Einen neuen Blick auf diese Entwicklung und den folgenden Modernisierungsschub zwischen Nord- und Ostsee eröffnet der Band „Pflichthochzeit mit Pickelhaube. Die Inkorporation Schleswig-Holsteins in Preußen 1866/67“. Er ist das Ergebnis der Tagung „150 Jahre Schleswig-Holstein in Preußen“, zu der die Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 2017 in die Räume der Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh eingeladen hatte.

Den Beiträgen gemeinsam ist die Feststellung, dass die Inkorporation Schleswig-Holsteins in Preußen aus norddeutscher Sicht zunächst eher eine Zwangs- und weniger eine Liebesheirat war. Für das Herzogtum Lauenburg, das bis 1876 mit Preußen in Personalunion verbunden wurde, geriet die Mitgift zudem teuer: Es musste die 2,5 Millionen dänische Taler aufbringen, die Preußen gemäß der Konvention von Gastein aus dem Jahr 1865 an Österreich zu zahlen hatte, um das kleine Herzogtum übernehmen zu können. „Bei einer Einwohnerzahl von 49.650 Personen bedeutete das rund 50,35 Taler pro Kopf“, schreibt Carsten Walczok.

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