Die Revolution 1848/49 und die deutsche Demokratie

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Den Ereignissen vor 175 Jahren wurde in den vergangenen Monaten bundesweit gedacht. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte in einer Festrede „Märzrevolution und Paulskirche“ als „große und folgenreiche Ereignisse in der deutschen Freiheits- und Demokratiegeschichte“. Prof. Dr. Manfred Hettling (Universität Halle) diskutiert in seinem Vortrag die geschichtspolitische Aussage, die mit dieser ausschließlich positiven Deutung getroffen wird.

Die lineare Geschichtserzählung führe dazu, so seine Kritik, dass wichtige Aspekte des Revolutionsgeschehens aus dem Blick gerieten. Diese seien aber für die deutsche Geschichte ebenso von zentraler Bedeutung. Dazu zählten insbesondere, dass die Revolution keineswegs gewaltfrei gewesen sei, die Entwicklung der deutschen Verfassungen, die nicht allein in der Paulskirchenverfassung wurzele, sowie die Rolle der Monarchen bei der politischen und institutionellen Transformation im langen 19. Jahrhundert.

Der Vortrag ist auf unserem YouTube-Kanal zu sehen.


Titelbild unter Verwendung von: Der Zug nach dem Friedrichshain. Vorschlag zur gemüthlichen Feier des 18. März, in: Kladderadatsch Nr. 10, 11. März 1849, S. 40 – Am 18. März 1848 war es in Berlin zu einem revolutionären Aufstand gekommen, der gewaltsam niedergeschlagen wurde. Die „Märzgefallenen“ wurden auf dem Friedhof in Friedrichshain bestattet, auf dem seitdem den Barrikadenkämpfen und ihren Opfern gedacht wird.