König Friedrich I. im Ornat des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler
Ursprünglich sollte die Kaiserproklamation in Versailles am 1. Januar 1871 stattfinden, schließlich wurde sie aber auf den 18. Januar gelegt – ein traditionsreiches Datum: An diesem Tag wurde das Krönungs- und Ordensfest in Erinnerung an die Krönung Friedrichs I. sowie an die Stiftung des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler gefeiert.
Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (1657 – 1713) stiftete die Auszeichnung am 17. Januar 1701 in Vorausschau auf ein historisches Ereignis. Nach langen Verhandlungen mit dem Wiener Hof hatte er die Erlaubnis Kaiser Leopolds I. (1640 – 1705) erlangt, sein souveränes Herzogtum Preußen zum Königreich zu erheben. Am 18. Januar 1701 krönte sich der Kurfürst in der Schlosskirche der preußischen Hauptstadt Königsberg als Friedrich I. zum „König in Preußen“. Der Kupferstich zeigt den ersten preußischen König im Ornat des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler mit Kleinod und Bruststern, der am Umhang befestigt ist.
Das Medaillon auf dem Stern zeigt den preußischen Adler, darüber die Ordensdevise „Suum cuique“ („Jedem das Seine“). Das blau emaillierte Malteserkreuz mit den vier Adlern trägt in der Mitte das Monogramm Friedrichs I. „F R“ („Fridericus Rex“). Das orangefarbene Schulterband erinnert an die verwandtschaftlichen Beziehungen des Hauses Hohenzollern zu dem Haus Nassau-Oranien (Niederlande).
Es sollte die höchste Auszeichnung des Königreichs Preußen bleiben. Bis zum Ende der Monarchie in Deutschland 1918 wurde sie an 1.341 Personen verliehen, so auch am 1. Januar 1873 an Reichskanzler Otto von Bismarck.
Der Kupferstich wurde in der Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“ gezeigt. Der Katalog ist im Online-Shop und in unseren Ausstellungshäusern in Friedrichsruh erhältlich.
Zuvor erschienen: Bismarck vor Versailles