Was heißt Pazifismus? Theaterszene und Podiumsdiskussion zum 150. Geburtstag von Walther Schücking
Seine Auffassung von Pazifismus und den Kontrollmechanismen, mit denen der Friede erreicht werden kann, prägen das moderne Völkerrecht und die Vertragswerke der internationalen Institutionen. Walther Schücking (1875 – 1935) selbst ist aber fast in Vergessenheit geraten. Dabei wurde der liberale Ausnahmejurist 1930 als erster und einziger Deutscher Richter am Internationalen Ständigen Gerichtshof in Den Haag.
Sein 150. Geburtstag war Anlass für das zweitägige Kolloquium „Völkerrecht, Pazifismus und liberale Politik zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus“, das im Juni 2025 im Historischen Bahnhof Friedrichsruh stattgefunden hat. Teil des Programms war eine öffentliche Podiumsdiskussion im Schloss Reinbek. Über Schücking, die Entwicklung seiner Pazifismus-Idee und die Nachwirkungen bis in die Gegenwart diskutierte Prof Dr. Miloš Vec (Universität Wien) mit Prof. Dr. Felix Lange (Universität zu Köln) und Prof. Dr. Marcus Payk (Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg).
Eröffnet wurde die Abendveranstaltung mit der Theaterszene „Nobelpreis für Schücking?“ von Dr. Marec Béla Steffens. Die fiktive Szene spielt 1934 im Arbeitszimmer von Prof. Dr. Walther Schücking in Den Haag. Er war wiederholt für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden, ein Spin Doctor möchte nun nachhelfen. Schückings norddeutsche Haushälterin Fräulein Becker kommentiert dieses Ansinnen.
Mitwirkende: Prof. Dr. Ewald Grothe (Schücking); Dr. Marec Béla Steffens (Spin Doctor) und Tanja Steffens (Fräulein Becker)
Startbild unter Verwendung von: Die deutsche Friedensdelegation vor der Abreise nach Versailles, 1919, mit v.l.n.r.: Schücking, Giesberts, Landsberg, Brockdorff-Rantzau, Leinert, Melchior (Bundesarchiv, Bild 146-1971-037-34 / Scherl, August / CC-BY-SA 3.0)