Virtueller Rundgang durch das Hamburger Bismarck-Denkmal

Bei den Aufnahmen meisterten die Vereinsmitglieder sehr schwierige Lichtverhältnisse.

Der erste Blick fällt auf ein Piratensymbol, das in roter Farbe auf die Mauer gesprayt ist. Es verrät, dass sich immer wieder (unerlaubt) Zugang zum Inneren des Hamburger Bismarck-Denkmals verschafft wurde. Nun aber lädt unter hamburg e.V. zu einem eindrucksvollen virtuellen Rundgang ein, der bequem am heimischen Computer oder auf dem Smartphone gestartet werden kann.

Im Dezember 2016 erhielt der Verein von den zuständigen Behörden die Erlaubnis, das Denkmal zu betreten und fotografisch zu dokumentieren. An vier Wochenenden nahmen die ehrenamtlichen Mitglieder der Arbeitsgruppe „Visualisierung“ ca. 2.000 Fotos auf, wie der Vereinsvorsitzende Ronald Rossig auf der Website über das Projekt berichtet. „Jedes der zu sehenden 16 Kugelpanoramen besteht aus jeweils 36 Einzelbildern von höchstmöglicher Auflösung und wurde in penibler Kleinarbeit am PC bearbeitet und von diesem zu einem Panorama verrechnet.“

Das Ergebnis ist sehr sehenswert: Per Mausklick lässt sich das Innere des Denkmals erkunden, viele Einzelheiten wie die Wandbilder mit Bismarck-Zitaten sind mit Erläuterungen versehen, die jeweils eingeblendet werden können.

Die Fotos wurden zunächst zu Kugelpanoramen zusammengefügt, aus diesen entstand dann der virtuelle Rundgang.

Der Verein „unter hamburg e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der unterirdische Bauwerke Hamburgs zu erforschen, zu dokumentieren und in den historischen Kontext einzuordnen. Im Mittelpunkt stehen Bunkeranlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges. Prominentestes Beispiel ist das 1906 errichtete Bismarck-Denkmal, dessen Gewölbe, die ursprünglich der Entlüftung dienten, in der Zeit von November 1939 bis Februar 1941 zu Luftschutzräumen ausgebaut wurden.

Das Bismarck-Denkmal wird in diesen Wochen gereinigt und anschließend auf der Grundlage eines Beschlusses der Hamburger Bürgerschaft saniert. Das Vorhaben umfasst auch die Revitalisierung des umliegenden Alten Elbparks – auf diesem Gelände und dem südlich angrenzenden Stintfang fand 1869 die erste Internationale Gartenbauausstellung Hamburgs statt.

 

Diese Modellzeichnung veranschaulicht das Sockelinnere.

 


Fotos: © unter-hamburg e.V/Ronald Rossig; Modell: © unter-hamburg e.V./Timo Schiel

Link zum virtuellen Rundgang: https://www.unter-hamburg.de/fileadmin/images/redaktion/unter_hamburg/bilder/geschichte/bismarck/pano/BismarckDenkmal.html