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Reichstagseröffnung durch Kaiser Wilhelm I. (25. Juni 1888), Lichtdruck auf Karton, Photographische Gesellschaft, Berlin, um 1895, nach einem Gemälde von Anton von Werner, 1893 (Reproduktion: Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

„Man darf schon jetzt sicher sein, dass das Buch […] die Kaiserreichsbewacher unter den Professoren auf den Plan ruft“, notierte Marc Reichwein jüngst in einem als „polemisch“ deklarierten Zeitungsartikel über Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt (Welt am Sonntag, 7. Januar 2024). Gemeint war das Buch „Im Kaiserreich“ von Katja Hoyer, das dem Werbetext des Verlags zufolge die Geschichte in einer „einzigartigen Erzählung […] auf brillante Weise zum Leben erweckt“. Die als „renommierte Historikerin“ vorgestellte Autorin wurde 1985 in Guben geboren, studierte Geschichte an der Universität Jena und schloss das Studium mit einem Master of Arts ab. Seit ihrem Umzug nach Großbritannien arbeitet Hoyer als Journalistin und, laut Verlagsangabe, als Visiting Research Fellow am King’s College London sowie als Fellow der Royal Historical Society. Furore machte sie mit ihrem 2023 veröffentlichten Buch „Beyond the Wall. East Germany 1949-1990“, eine Geschichte des Lebens in der DDR aus Sicht der „normalen“ Leute. In Großbritannien rasch zum Bestseller avanciert, verkaufte sich auch die deutsche Übersetzung „Diesseits der Mauer. Eine neue Geschichte der DDR 1949-1990“ sehr gut, löste aber in Historikerkreisen massive Kritik aus. Ebenso könnte es Hoyer mit der jetzt erschienenen deutschen Fassung ihres 2021 unter dem Bismarck entlehnten Titel „Blood and Iron. The Rise and Fall of the German Empire 1871-1918“ publizierten Buches über das Kaiserreich ergehen.

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