Die Stiftung in Friedrichsruh und Schönhausen

Historie und Aufgaben

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung ist eine der sieben Politikergedenkstiftungen des Bundes, die außerdem Reichspräsident Friedrich Ebert, Bundespräsident Theodor Heuss sowie den Bundeskanzlern Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl gewidmet sind. Außerdem ist die Stiftung Mitglied in der AG Orte der Demokratiegeschichte.

Die Gründung der Stiftung erfolgte, nachdem der Bundestag am 23. Oktober 1997 das Gesetz über die Errichtung einer Otto-von-Bismarck-Stiftung beschlossen hatte. Als außeruniversitäre Einrichtung ist es ihre Aufgabe, Lücken in der Bismarck-Forschung zu schließen, die gesammelten Werke Otto von Bismarcks neu zu edieren sowie seinen Nachlass und den seiner Familie auszuwerten und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die umfangreiche Bibliothek und das Bismarck-Archiv in Friedrichsruh stehen nach Anmeldung auch externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für die Recherche zur Verfügung.

Seit 2000 präsentiert die Stiftung in ihrem Stiftungssitz, dem Historischen Bahnhof Friedrichsruh, die Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“. In unmittelbarer Nähe liegt außerdem das Bismarck-Museum, das im Dezember 2021 erworben wurde. Die Stiftung dient mit ihren Ausstellungshäusern, dem Archiv und Bibliothek auch als außerschulischer Lernort und betreut Projekte in der Erwachsenenbildung. Vorträge, Tagungen und weitere Veranstaltungen runden das Angebot der historisch-politischen Bildungsarbeit ab.

Seit 2007 ist die Stiftung mit einem Standort in Schönhausen/Elbe – dem Geburtsort Otto von Bismarcks – und damit als einzige Politikergedenkstiftung des Bundes in den ostdeutschen Bundesländern vertreten. Zunächst arbeitete sie auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde, dem Landkreis und dem Land Sachsen-Anhalt. Durch ihre Vorträge und Veranstaltungen hat sich die Stiftung sowohl für die Öffentlichkeit als auch für Universitäten, Schulklassen und die Bundeswehr zu einer wichtigen Kultur- und Bildungsinstitution der Region und darüber hinaus entwickelt.

Seitdem der Deutsche Bundestag 2022 gesonderte finanzielle Mittel bewilligt hat, wird der Standort in Eigenregie der Stiftung weiter ausgebaut. Ein wichtiger Schritt war 2024 die Übertragung von Teilen der barocken Parkanlage sowie von drei Gebäuden, die vormals zum Gut der Familie von Bismarck gehörten. Dazu zählen der Restflügel des Geburtshauses Otto von Bismarcks, der die Dauerausstellung der Stiftung zu seiner Person und Zeit beherbergt, das sogenannte Gärtner- und Inspektorenhaus, in dem sich die Büroräume des Teams befinden, sowie der historische Kornspeicher. Dieser wird derzeit restauriert und zu einem barrierefreien Ausstellungs-, Archiv- und Veranstaltungsgebäude ausgebaut.

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung ist Mitglied in der AG Orte der Demokratiegeschichte.

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung wird mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert.