
Fürstliches Schloss zu Greiz (Unteres Schloss). Blick von Südwesten über die Weiße Elster auf den Südflügel sowie den Südostflügel mit Zwiebelturm (Ida-Palais), dem hochaufragenden Turm der Stadtkirche St. Marien im Hintergrund und dem Gymnasium am rechten Bildrand; Fotografie, Deutschland, um 1890, Abzug auf Papier, Pappe, Bismarck-Museum, Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 389.
Das Untere Schloss zu Greiz, unmittelbar an der Weißen Elster gelegen, wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts neben der Stadtkirche St. Marien im Stil der Renaissance erbaut. Es diente, ebenso wie das Obere Schloss, als Residenz der Grafen (seit 1778 Fürsten) Reuß. Zwischen 1722 und 1724 erweitert, wurde es durch eine Feuersbrunst 1774 beschädigt und im April 1802 durch den großen Stadtbrand zerstört. Fürst Heinrich XIII. Reuß älterer Linie ließ das Untere Schloss, das zwischen 1768 und 1802 fürstliche Regierungsbehörden beherbergt hatte, in siebenjähriger Bauzeit im klassizistischen Stil wiederaufbauen. Von nun an diente das Untere Schloss als Hauptresidenz der Fürsten, während im Oberen Schloss staatliche Behörden untergebracht wurden. 1884/85 wurde der Südflügel um das Ida-Palais (benannt nach der Fürstin Ida Reuß, geborene Prinzessin zu Schaumburg-Lippe) mit Wintergarten und Zwiebelturm erweitert.