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Unser Wandkalender zeigt in diesem Jahr das historische Friedrichsruh. Im Mai ist der kolorierte Druck „Friedrichsruh im Sachsenwald um 1850“ nach einer Lithographie von Wilhelm Heuer zu sehen.

Der renommierte Hamburger Lithograph Wilhelm Heuer (1813 – 1890) schuf Mitte des 19. Jahrhunderts diese Ansicht eines sehr belebten und modernen Friedrichsruhs – von rechts fährt gerade die Eisenbahn ins Bild. Im Mittelpunkt steht das Hotel-Restaurant „Frascati“. Zu jenem Zeitpunkt wies es bereits eine bemerkenswerte Geschichte auf. Sie begann einige Jahre zuvor im nahegelegenen, heute zu Hamburg gehörenden Bergedorf.

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Christian Morgenstern im Alter von 18 Jahren.

Während die Gründung des Kaiserreichs vor 150 Jahren seit einigen Monaten für publizistischen Wirbel und wissenschaftliche Debatten sorgt, ziehen die Geburtstage anderer Kinder des Jahrgangs 1871 vergleichsweise geräuscharm vorüber. So ist zu Ehren Friedrich Eberts, des sozialdemokratischen Konkursverwalters des Deutschen Reiches am Ende des Ersten Weltkriegs und ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik, am 4. Februar zwar eine Briefmarke erschienen. Und auch die Pädagogin Hildegard Wegscheider wird im September aus Anlass ihres 150. Geburtstages durch das Bundesfinanzministerium geehrt (und einer breiteren Öffentlichkeit damit überhaupt erst bekannt) werden.

Von diesen Beispielen abgesehen, bleiben die im Jahr Eins des Kaiserreichs geborenen Bürger hinter den Strukturgeschichten über ihren Staat eigentümlich verborgen – und zwar nicht nur als Gegenstand von Postwertzeichen, sondern auch in den meisten Podiumsgesprächen und historischen Neuerscheinungen, die vorrangig um Kaiser und Kanzler, Parlament und Verfassung, Emanzipation und Beharrung sowie Demokratie und Antiparlamentarismus kreisen.

Wer den Vorteil biografischer Zugänge für das Verständnis historischer Entwicklungen kennt, begibt sich eher auf die Suche nach Personen und wählt den Blickwinkel von „Arbeitswelt und Bürgergeist“ (Thomas Nipperdey) auf die zwei Jahrhundertschwellen zurückliegende Epoche. Durch den Reiz der Jahreszahlen drängt sich dabei – ganz gegen sein Naturell – ein stiller Zeitgenosse auf, den noch heute fast jeder kennt, zumindest ein wenig: Christian Morgenstern.

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Friedrichsruh ist seit dem 19. Jahrhundert ein Ausflugsziel, jetzt ist die Anreise auch via Internet lohnenswert: Wir freuen uns, ab sofort hier auf unserer Website einen virtuellen Rundgang durch unsere Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“ anbieten zu können. Damit ist nun ein unmittelbarer Blick in die Räume im Historischen Bahnhof Friedrichsruh möglich, um sich über den Lebensweg des preußisch-deutschen Staatsmannes sowie seine politischen Erfolge und Misserfolge zu informieren. Diese werden im Kontext der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche präsentiert, sodass ein eindrucksvolles Bild der deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert entsteht. Der letzte Raum ist dem schon zu Lebzeiten einsetzenden Bismarck-Mythos gewidmet.

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