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Der Ehrenbürgerbrief der Stadt Bad Kissingen

Insgesamt 71 Wochen seines Lebens kurte Otto von Bismarck in Bad Kissingen und hoffte dabei auf Linderung seiner gesundheitlichen Beschwerden ebenso wie auf ein gewisses „geistiges Stumpfwerden“ zwecks allgemeiner Entspannung. Dabei war er ein so gerngesehener Gast, dass er einmal nach seiner Ankunft klagte, die jubelnde Bevölkerung habe ihn zu „armermüdender Grüßarbeit“ genötigt.

Ganz ohne Arbeit kamen diese Kuraufenthalte ohnehin nicht aus. Solange Bismarck seine Regierungsämter innehatte, erledigte er seine Aufgaben überall dort, wo er sich gerade aufhielt. Der Stadt Bad Kissingen wurde dabei die besondere Ehre zuteil, Namensgeberin eines seiner wichtigsten Dokumente zu werden: Im „Kissinger Diktat“ hielt er 1877 Leitlinien seiner künftigen Außenpolitik fest.

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Schloss Rheinsberg auf einer Postkarte aus dem Jahr 1907 (Public Domain).

Rheinsberg hat in der Literatur prominente Beachtung gefunden, bei Theodor Fontane in seinen „Wanderungen durch die Mark Bandenburg“ oder bei Kurt Tucholsky in einem „Bilderbuch für Verliebte“. Der Publizist Eberhard Pühl zeigt in einem neu erschienenen Band, dass in dieser kleinen Reihe ein Name zu ergänzen ist: Annemarie Schwarzenbach.

Einige wenige Zeilen mit der Beschreibung des Gartens und des Säulengangs, der die beiden Seitenflügel des Schlosses verbindet, genügen Pühl als Hinweis: Ein wesentlicher Teil der „Lyrischen Novelle“, 1933 von Annemarie Schwarzenbach nach schwerem Liebeskummer veröffentlicht, spielt im namentlich ungenannten Rheinsberg. „Diese Stadt ist so klein, man kennt nach einem einzigen Spaziergang jeden Winkel“, so ihre weitere Beschreibung. Pühl, der zuvor unter anderem Bände über Parks und Gärten veröffentlichte, ist der Schriftstellerin nachgereist und erkundet in dem schmalen Band „Annemarie Schwarzenbach in Rheinsberg“ ihr Werk und Leben. Um ein historisch präzises Bild zeichnen zu können, hat er sich auch bei Prof. Dr. Ulrich Lappenküper, Geschäftsführer der Otto-von-Bismarck-Stiftung, über den Familienstammbaum sowie den Bismarck-Mythos informiert: Die 1908 geborene Schriftstellerin gehörte zur weitverzweigten Familie Bismarck, ihre Großmutter Clara Gräfin von Bismarck war eine Cousine dritten Grades des ersten Reichskanzlers.

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Wer im Fontane-Jubiläumsjahr schon lange auf einen kleinen Fontane-Text im Bismarck-Blog gewartet hat, für den haben wir jetzt etwas gefunden. Und zwar etwas mit der Fontane-typischen Genauigkeit der Beobachtung, die als sicheres Stilmittel gelegentlich zur überdetaillierten Schilderung neigt und dann unerwartet in einer lakonischen Pointe endet. Das Zitat stammt aus einem Brief Fontanes an den Schriftstellerkollegen und Verleger Julius Rodenberg vom 11. Juni 1889.*

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