Bruststern und Kleinod zum Großkreuz des Ordens der Ehrenlegion
Otto von Bismarck befürwortete eine flexible Politik Preußens gegenüber dem Zweiten Französischen Kaiserreich. Dies trug ihm allerdings die Kritik konservativer Politiker ein, die in Frankreich eine Bedrohung für den Frieden und die monarchische Ordnung in Europa sahen. Am 25. April 1865 verlieh Kaiser Napoleon III. dem preußischen Ministerpräsidenten aus Anlass der Ratifikation des Handelsvertrags zwischen Frankreich und dem Deutschen Zollverein vom 2. August 1862 das Großkreuz des Ordens der Ehrenlegion. Bismarck war dem Kaiser 1855 während eines Balls in Versailles zum ersten Mal begegnet. Die Annahme des ausländischen Ordens durch den Geehrten wurde am 20. Mai 1865 von König Wilhelm I. genehmigt.
Der Orden der Ehrenlegion war 1802 von Napoleon Bonaparte als Erstem Konsul der Französischen Republik gestiftet worden. Dem Bruststern liegt ein kaiserlicher Adler mit Donnerkeil und Blitzbündel auf, umgeben von der Devise „HONNEUR ET PATRIE“ (Ehre und Vaterland). Das Kleinod mit Kaiserkrone zeigt auf der einen Seite in der Mitte das Portrait Napoleons I., auf der anderen Seite ebenfalls einen kaiserlichen Adler mit Donnerkeil und Blitzbündel sowie der Devise „HONNEUR ET PATRIE“.
Dieses besondere Exponat wurde in der Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“ gezeigt, der Katalog ist im Online-Shop und in unseren Ausstellungshäusern in Friedrichsruh erhältlich.
Zuvor erschienen: Das besondere Exponat: Messbecher mit Henkel für einen Viertelliter