
Prof. Dr. Ute Planert (Universität zu Köln) beleuchtet in ihrem Vortrag die wechselvolle Geschichte der Wehrpflicht in Deutschland. Ihre Entstehung geht auf die Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon zurück. Im 19. Jahrhundert verbanden Liberale und Demokraten mit ihr die Hoffnung auf politische Teilhabe. Im Zentrum des Vortrags stehen ihre Einführung, Abschaffung und Wiedereinführung im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus sowie die unterschiedlichen Entwicklungen in den beiden deutschen Staaten nach 1945.
Die Bezeichnung der Wehrpflicht als „legitimes Kind der Demokratie“ (Theodor Heuss) greife angesichts ihrer historischen Wandlungen zu kurz, so die These von Prof. Dr. Planert. Zugleich verweise die enge Verknüpfung ihrer Entstehung im frühen 19. Jahrhundert mit dem Kampf um liberale Bürgerrechte auf Fragen, die auch für die Gegenwart von Bedeutung sind.
Abb.: Kürassier-Regiment von Seydlitz (Magdeburgisches) Nr. 7 vor Halberstadt, kolorierte Fotografie von H. Schnaebli & Co., Berlin, um 1895. Geschenk für Otto von Bismarck zum 1. April 1895 (Bismarck-Museum Friedrichsruh)
Der Eintritt ist frei.





