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Die Außen- und Bündnispolitik Otto von Bismarcks beschäftigte nicht nur die europäischen Königshäuser und Regierungen, sondern auch die Karikaturisten. Die Zeichnung „Verantwortungsvoller Posten. Europas Central-Weichensteller“ erschien im Oktober 1887 in der Zeitung „Kladderadatsch“. Halb belustigt, halb respektvoll wird gezeigt, wie Bismarck versucht, den Weg Frankreichs hin zu einem Revanchekrieg abzubiegen, und dabei aufpassen muss, andere Mächte nicht aus dem Blick zu verlieren.

Bei dieser öffentlichen Führung in der Dauerausstellung im Historischen Bahnhof Friedrichsruh wird aufgezeigt, dass die Politik Otto von Bismarcks nur vor dem Hintergrund vielfältiger Entwicklungen in der Innen- und Außenpolitik, in Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen ist. Zur Bilanz des langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten Reichskanzlers zählen Erfolge wie die Nationalstaatsbildung und die Einführung der Sozialversicherungen, aber auch Fehlleistungen wie die Unterdrückung der Sozialdemokratie, des politischen Katholizismus und der ethnischen Minderheiten.

In dieser Dauerausstellung zu entdecken sind unter anderem Bismarcks Pass für die Reise nach St. Petersburg im Jahr 1859, die goldene Feder, mit der er 1871 den Friedensvertrag mit Frankreich unterzeichnete, Zeugnisse der deutschen Kolonialpolitik und Nippes, der den Bismarck-Mythos veranschaulicht.

Der Eintritt ist frei.