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Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Freitag, den 05. August 2016 um 11:56 Uhr

Die Klimageschichte könnte weiterhelfen bei der Frage, ob der Erfinder einer Massage gegen Sommersprossen im Veröffentlichungsjahr seiner Werbe-Anzeige (1898) ein gutes Geschäft gemacht hat oder nicht. Im Sommer 2016 hätte er seine fragwürdigen Dienste nur selten anbieten können, denn bisher sind die Sommersprossen herauskitzelnden Strahlen selten gewesen – zumindest hier im Norden.

Wenn Sie vermuten, dass Nachrichten wie diese ein eindeutiger Indikator für das jährliche Sommerloch sind, liegen Sie völlig richtig. Bevor wir noch mehr Ephemeres aus dem Bildbestand unserer Sammlungen heraussuchen, verabschieden wir uns lieber in einen hoffentlich sonnigen August. Aber nur virtuell: Die Standorte der Stiftung bleiben natürlich weiter geöffnet! Zum Beispiel mit einer Sonderausstellung über „Li Hongzschang – ein Bismarck des Fernen Ostens?“ in Friedrichsruh.

Auf dem Sprung in die Sommerpause muss es nach langer Zeit einfach mal wieder raus: Ein großes Lob an unsere studentischen Hilfskräfte! Von der Museumsaufsicht, über die Besucherführung und die Tagungsbegleitung bis zur handfesten Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit: alles würde länger dauern und wäre mühsamer, wenn sich nicht fast täglich fleißige Helfer aus der Stadt aufmachen würden in den Wald, um dem „Kernteam“ der Bismarck-Stiftung unter die Arme zu greifen.

Da sich die Kommilitonen aber nur selten sehen, weil ihre Arbeitszeiten im Tagesgeschäft über die Wochentage verteilt sind, gibt es selten Gelegenheiten für ein gemeinsames Bild. Aufgenommen an einem der bisher noch raren Hochsommertage hier im Norden zeigt das Foto neben zwei schon etwas länger exmatrikulierten Historikern (v.l.n.r) die aufstrebenden Rayk Unger, Sedef Karakan, die Chefeinteilerin der Studis Gaby Wurl, Tobias Köhler (von der Stud. HK zu Wiss. HK aufgestiegen), Dorothee Cordes und Katharina Reissmann.

Ihnen und dem hier nicht abgebildeten Hannes Mühlbock herzlichen Dank für Ihren Einsatz in Friedrichrsuh und einen schönen und hoffentlich erholsamen Sommer!

Geschrieben von Dr. Ulf Morgenstern am Montag, den 18. Juli 2016 um 15:11 Uhr

… wie wenig verschlafen Friedrichsruh und der Sachsenwald sind, im Gegenteil, wie sehr man unter den rauschenden Buchenkronen jeweils zeitgenössisch à jour ist, dass wussten die Zeitgenossen Bismarcks in ihrer uns fernen Gegenwart ebenso wie die Kolonialrevisionisten der Zwischenkriegszeit oder die Terroristen der RAF, die hier Waffen und Geld versteckten.

Da ist uns eine der neuesten Entwicklungen lieber: Pokémon Go ist da, hier im Wald, live und in Farbe. Wenn man denn den virtuellen Monstern etwas abgewinnen kann und sie überhaupt sieht. Wer das tut, kann hier auf ungefährlichere Art und Weise auf die Jagd gehen als in der Stadt, wo man mit stierem Blick auf das Smartphone leicht mal unter die Räder kommen oder sogar erschossen werden kann.

Hier läuft man höchstens gegen einen Baum. Zumindest so lange wie, der elektronische Zeitvertreib aus Japan „in“ und „hip“ und nicht selbst schon wieder Zeitgeschichte ist. Dann sind wir gespannt auf den nächsten in Echtzeit hier eintreffenden Wahnsinn kommender Gegenwarten.