Großadmiral Karl Dönitz – unbelehrbar und uneinsichtig bis zum Ende seines Lebens

Der Vortrag ist auf unserem YouTube-Kanal zu sehen.

Karl Dönitz wurde von Adolf Hitler vor dessen Selbstmord als Staatsoberhaupt bestimmt, er selbst erfuhr davon am 1. Mai 1945. Das Deutsche Reich war zu diesem Zeitpunkt bereits bis auf wenige Landstriche besetzt und die britische Besatzungsmacht löste seine „geschäftsführende Reichsregierung“ am 23. Mai 1945 auf. Prof. Dr. Michael Epkenhans vermittelt in seinem Vortrag Einblicke in Denken und Handeln des Militärs, der in den Nürnberger Prozessen zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde und unbelehrbar blieb. Der „Erz-Nazi“ (Ian Kershaw) beanspruchte bis zu seinem Tod 1980 in Aumühle fälschlich den Mythos des aufrechten, unpolitischen Soldaten für sich. Prof. Dr. Epkenhans erläutert, dass Dönitz den U-Boot-Krieg völkerrechtswidrig führen ließ und nicht nur den Tod von Zivilisten und Soldaten der Alliierten zu verantworten hatte, sondern auch von 30.003 deutschen U-Bootfahrern. Außerdem trug er die Verantwortung für den Bau von U-Booten und der Festungsanlagen im besetzten Frankreich unter Einsatz von KZ-Häftlingen.

Prof. Dr. Michael Epkenhans ist Gründungsgeschäftsführer der Otto-von-Bismarck-Stiftung (1996 – 2009) und war u.a. Leitender Wissenschaftler und Stellvertreter des Kommandeurs am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam (2014 – 2021).

Der Vortrag hat im Rahmen der Aumühler Veranstaltungsreihe „80 Kriegsende – Frieden“ stattgefunden.


Foto: Strafprozess vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg vom 20.11.1945 bis 1.10.1946 gegen die Hauptkriegsverbrecher des NS-Regimes wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen den Frieden und gegen die Menschlichkeit; hintere Reihe links: Karl Dönitz (Bundesarchiv, Bild 183-V01032-3 / CC-BY-SA 3.0)


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