
Vortrag von Prof. Dr. Ute Daniel (TU Braunschweig) anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Volkes Stimme!“
In der historischen Forschung zum Deutschen Kaiserreich wird der Parlamentarismus überwiegend kritisch betrachtet: Die Parlamentarier hätten zu wenig Einfluss auf die Regierungsbildung gehabt und seien infolgedessen nicht an eine verantwortungsvolle Rolle in der Politik gewöhnt worden. Diese Kritik ist nicht unberechtigt. Doch sie unterlässt vergleichende Blicke auf andere Zeiten und Parlamente, die eine fundierte Beurteilung erst ermöglichen.
Prof. Dr. Ute Daniel (TU Braunschweig) wird in ihrem Vortrag daher eine vergleichend-kontrastierende Perspektive einnehmen, und zwar am Beispiel eines Blickes in die Zukunft nach 1918. Dieser Blick auf den Parlamentarismus der Weimarer Republik soll verdeutlichen, dass ein Kriterium zur Bewertung parlamentarischer Praxis bislang fehlt: nämlich die Frage danach, ob sich die Handlungsspielräume von Parlamenten, Fraktionen und Abgeordneten von 1871 bis 1918 bzw. 1918 bis 1933 stabilisierten oder verengten. Die Antwort auf diese Frage bietet einige Überraschungen.
Abb.: Eine Sitzung des Deutschen Reichstages. Druck nach einem Holzstich von Ewald Thiel, 1897
Ihre Anmeldung zur Ausstellungseröffnung nehmen wir gerne telefonisch unter der Nummer 04104 / 97710 oder per E-Mail an info@bismarck-stiftung.de entgegen. Der Eintritt ist frei.