Schlagwortarchiv für: Bismarck-Museum

Was symbolisiert die Freiheit auf dem Bildnis der „Germania“, das 1848 in der Frankfurter Paulskirche hing? Welche Positionen vertrat Bismarck in der Kolonialpolitik? In den beiden Friedrichsruher Ausstellungshäusern haben wir für junge Menschen – angesprochen sind insbesondere Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 8 – ein neues Angebot erarbeitet: Zwei Broschüren bieten die Möglichkeit, sich kurzweilig Wissen über wesentliche Bereiche der deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert zu erschließen und einiges über Leben und Politik des ersten Reichskanzlers zu erfahren.

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Ehrenschild (Ausschnitt), Geschenk des Bundes der Landwirte (BdL) zum 1. April 1895

Ein aufwendig gestaltetes Ehrenschild aus Silber, eine vierseitige Ergebenheitsadresse auf Pergament und 10.000 Mark – das Geschenk, das eine Abordnung des Bundes der Landwirte (BdL) Otto von Bismarck zum 80. Geburtstag 1895 in Friedrichsruh überreichte, fiel mit der Geldspende als „Ehrengabe zu einem nationalen Zwecke“, wie in „Das Bismarck-Museum in Wort und Bild“ nachzulesen ist, aus dem Rahmen des Üblichen.

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Otto von Bismarck und sein Arzt Ernst Schweninger im Hof der Oberen Saline, undatierte Fotografie von Jacques Pilartz.

Nervöse Unruhe, Nervenschmerzen im Gesicht und massives Übergewicht ließen Otto von Bismarck jedes Jahr nach Erholung suchen. Reiste er nicht nach Hause – auf sein Gut in Varzin oder nach Friedrichsruh –, besuchte er einen Kurort. Am 4. Juli 1874 traf er zum ersten Mal in Kissingen ein (damals noch ohne „Bad“). Er wurde dort zum häufigen und (meist) gerne gesehenen Kurgast, dem im Laufe der folgenden Jahre vielerlei Ehrungen zuteilwurden. „Otto von Bismarck und der Ehrenbürgerbrief des ‚Weltbades“ Kissingen“ stehen nun im Mittelpunkt des zehnten Bandes der Bad Kissinger Museums-Informationen, der pünktlich zum 25. Jubiläum des Bismarck-Museums in der Oberen Saline erschienen ist.

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Das Fürstendiplom Otto von Bismarcks, Deutschland, 1873, Pergament, Textil, Bismarck-Museum Friedrichsruh, Inventar-Nr.: A 051 (© Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Vor 150 Jahren, am 23. April 1873, wurde das Fürstendiplom für Otto von Bismarck ausgefertigt. Es diente zur Bestätigung einer Rangerhöhung, die gleichzeitig mit der Berufung in ein neu geschaffenes Amt stattgefunden hatte: Am 21. März 1871 hatte Kaiser Wilhelm I. Bismarck zum Reichskanzler ernannt und ihn zum Dank für seine Verdienste um die Gründung des deutschen Nationalstaats in den erblichen Fürstenstand erhoben.

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Aus dem pot pourri, dem „verdorbenen Topf“, war längst ein dekoratives Schmuckstück für das gutbürgerliche Ess- und Wohnzimmer geworden, als dieses Geschenk zum 80. Geburtstag bei Otto von Bismarck in Friedrichsruh eintraf: ein Potpourri, von einigen Verehrerinnen aus Dresden abgesandt.

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Im Empfangsbereich des Bismarck-Museums steht die Standuhr, die Gustav Becker 1885 Otto von Bismarck schenkte (© Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Diese Standuhr hat – zusätzlich zu ihrer Aufgabe, das Voranschreiten der Minuten und Stunden anzuzeigen – auch eine Zeit festgehalten: jene um den 1. April 1885. Otto von Bismarck wurde an diesem Tag 70 Jahre alt und der Kult, der sich um ihn entwickelte, unübersehbar. Es fanden Festveranstaltungen statt, Huldigungen wurden verfasst und Geschenke zum Wohnsitz des Reichskanzlers in Friedrichsruh geschickt. Dazu zählte auch eine eindrucksvolle Standuhr.

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In Uniform mit Pickelhaube: Helmuth Graf von Moltke (1800 – 1891), preußischer Generalfeldmarschall. Gemälde von T. Lange, Deutschland, um 1900, Öl auf Leinwand (Bismarck-Museum Friedrichsruh, Inventar.-Nr.: A 367)

Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke trat 1811 in das dänische Heer als Kadett ein und wechselte 1822 zur preußischen Armee. Von 1823 bis 1826 besuchte der talentierte junge Offizier die Kriegsakademie in Berlin. 1833 erfolgte seine Berufung in den Großen Generalstab. 1836 wurde er als Militärberater für die Reorganisation der türkischen Armee in das Osmanische Reich abkommandiert und nahm an Feldzügen gegen die Kurden sowie in Ägypten teil (1838/39). Ende 1845 wurde Moltke kurzzeitig Adjutant des Prinzen Karl Heinrich von Preußen (1781 – 1846). 1847 zum Generalstab des VII. Armeekorps (Koblenz) versetzt, diente er nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin von 1848 bis 1855 als Chef des Generalstabs des IV. Armeekorps (Magdeburg). 1855 ernannte ihn der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm (1831 – 1888) zum Adjutanten, 1857 zum Generalmajor befördert, übernahm Moltke die Leitung des Großen Generalstabs, zu dessen Chef er offiziell 1858 avancierte. 1866 wurde Moltke zum General ernannt und erhielt als Generalstabschef die Kompetenz, dem Heer im Namen des Königs ohne vorherige Konsultation des Kriegsministers Befehle zu erteilen. Das ermöglichte Moltke, im Gefecht militärische Operationen unmittelbar zu leiten.

Die Siege in den Kriegen gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1871) gehen maßgeblich auf seine Operationspläne zurück. Noch während des Frankreichfeldzuges wurde er von König Wilhelm I. in den Grafenstand erhoben. Am 16. Juni 1871 erfolgte schließlich seine Beförderung zum Generalfeldmarschall. Von 1867 bis zu seinem Tod war er zudem für die Konservativen Abgeordneter des Norddeutschen sowie des Deutschen Reichstags und seit 1872 auch Mitglied des Preußischen Herrenhauses. 1888 wurde er auf eigenen Wunsch von Kaiser Wilhelm II. (1859 – 1941) von seinen Pflichten als Chef des Generalstabs entbunden. Nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges warnte Moltke wiederholt vor den zerstörerischen Folgen eines alle Ressourcen verschlingenden Volkskriegs in Europa.

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Im Dezember zeigt unser Wandkalender das Gemälde „Friedrichsruh im Winter“ von Valentin Ruths (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 1879

Franz von Lenbach, Anton von Werner, Emil Hürten, Ascan Lutteroth – Werke namhafter Maler des 19. Jahrhunderts sind im Bismarck-Museum Friedrichsruh zu sehen. Zu ihnen zählt auch der Hamburger Künstler Valentin Ruths (1825 – 1905), der 1879 auf einem stimmungsvollen Gemälde „Friedrichsruh im Winter“ festhielt.

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„San Francisco Bay. Golden Gate from Telegraph Hill“, Aufnahme von I. W. Taber aus den 1880er-Jahren.

Ein Blick auf die San Francisco Bay noch ohne die Golden Gate Bridge, ein chinesischer Lebensmittelladen mit üppiger Auslage, Mammutbäume und die Rocky Mountains – in dem Video „Fotogruß aus San Francisco“ zeigen wir einen Bilderschatz mit Aufnahmen überwiegend aus den 1880er-Jahren. Otto von Bismarck erreichte dieses Geschenk zu seinem 80. Geburtstag am 1. April 1895, heute ist es im Bismarck-Museum Friedrichsruh ausgestellt.

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Die „Menschen im Museum“ zeigen sich auch an der Fassade. Rechts im Bild ist die Kirche zu sehen, in der Otto von Bismarck getauft wurde. (Fotos: Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen)

Leben und politisches Wirken des ersten Reichskanzlers zeigen sich im Bismarck-Museum in Schönhausen vor allem anhand zahlreicher Geschenke, mit denen er geradezu überhäuft worden war. Wer aber waren diejenigen, die ihn beschenkten? Welche Künstlerinnen und Künstler widmeten ihm Werke? Aber auch: Wer gab damals das Porzellan und die Gemälde an der Tür des Bismarck’schen Gutshauses ab? Auf wen – außer Otto von Bismarck – also treffen die Besucherinnen und Besucher bei einem Museumsbesuch?

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Schlagwortarchiv für: Bismarck-Museum

Otto von Bismarck wurde in der Erinnerung vieler Deutscher bereits zu Lebzeiten verklärt. Bei dieser öffentlichen Führung im Bismarck-Museum Friedrichsruh wird der Bismarck-Kult am Beispiel ausgewählter Geschenke und persönlicher Gegenstände aufgezeigt. Zu sehen sind unter anderem das Gemälde „Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871)“ von Anton von Werner sowie Bismarck-Porträts von Franz von Lenbach, außerdem Meißener Porzellan, eine chinesische Elfenbein-Skulptur und ein Schachspiel aus Indien. Auch kann ein Blick in das mit originalem Mobiliar nachgestellte Arbeitszimmer geworfen werden.

Der Eintritt ist frei, die Mindestteilnehmerzahl beträgt vier Personen.


Abb.: Otto von Bismarck wurden in Anerkennung seiner politischen Verdienste zahlreiche Orden verliehen. (© Otto-von-Bismarck-Stiftung / Fotograf: Jürgen Hollweg)

Einige Gebäude in Friedrichsruh sind – wie das „Schloss“ und das Kaiserliche Postamt – verschwunden, andere haben einen bemerkenswerten Wandel durchlebt: Das Alte Landhaus, vormals eine Gaststätte, beheimatet das Bismarck-Museum, das Bahnhofsgebäude ist Sitz der Otto-von-Bismarck-Stiftung und in dem weißen Turmhaus, das einst ein geschätztes Ausflugslokal der Hamburger war, wird heute gewohnt. Auf einem dreistündigen Rundgang erzählt der Kulturwissenschaftler Nikolaj Müller-Wusterwitz die Geschichte des kleinen Ortes mitten im Sachsenwald, der im späten 19. Jahrhundert als Wohnsitz Otto von Bismarcks berühmt wurde.

Treffpunkt ist um 15 Uhr das Bismarck-Museum, eingeplant ist eine Kaffeepause im Café Vanessa (Garten der Schmetterlinge, Eintritt für den Cafébesuch frei).

Beachten Sie gerne an diesem Tag auch unsere öffentlichen Führungen durch das Bismarck-Museum und die Dauerausstellung im Historischen Bahnhof Friedrichsruh.


Abb.: Landhaus Friedrichsruh, Fotografie Wilhelm Hoffmann AG, Dresden, um 1900 (o.l.) / Otto von Bismarck mit seinen Doggen Tyras II und der zweite Rebekka, genannt „Beckchen“, Friedrichsruh, Fotografie von Strumper & Co, Hamburg, 1891 / Turmhaus, Fotografie von Strumper & Co, Hamburg, 1884 (u.l.) / Kaiserliches Post- und Telegraphenamt in Friedrichsruh, undatiert (1938 abgerissen)